Literatur – Mitglieder
Jean Améry
eigtl. Hans Maier
Schriftsteller
Am 31. Oktober 1912 in Wien geboren,
gestorben am 17. Oktober 1978.
Von 1970 bis 1978
Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Literatur.
Biographie
Aufgewachsen im österreichischen Salzkammergut.
Buchhändlerlehre in Wien.
Als Dozent an der Wiener Volkshochschule tätig.
1938 Emigration nach Belgien.
1940 Festnahme durch die Nazis aufgrund seiner jüdischen Herkunft und Internierung im französischen Lager Gurs.
1941 Flucht nach Belgien und Beteiligung am Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Österreichischen Freiheitsfront.
1943 Verhaftung durch die Gestapo und Internierung im Gefängnis Saint-Gilles, Verschleppungen in die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen.
Nach Kriegsende Arbeit als Kulturjournalist in Brüssel.
Erlangte Berühmtheit in Deutschland vor allem durch die Auseinandersetzung mit seinen Erfahrungen in den Konzentrationslagern in "Jenseits von Schuld und Sühne" von 1966.
Werk
Karrieren und Köpfe. Bildnisse berühmter Zeitgenossen, Zürich 1955
Teenager-Stars, Idole unserer Zeit, Zürich 1960
Geburt der Gegenwart. Gestalten und Gestaltung der westlichen Zivilisation seit Kriegsende, Freiburg 1961
Im Banne des Jazz. Bildnisse grosser Jazz-Musiker, Zürich 1961
Gerhart Hauptmann. Der ewige Deutsche, Mühlacker 1963
Winston S. Churchill. Ein Jahrhundert Zeitgeschichte, Luzern/Frankfurt 1965
Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten, Essays, Szczesny, München 1966
Über die Tugend der Urbanität (mit Friedrich Heer und Wolf-Dieter Marsch), Stuttgart 1969
Über das Altern. Revolte und Resignation, Stuttgart 1968
Unmeisterliche Wanderjahre, Stuttgart 1971
Widersprüche, Stuttgart 1971
Lefeu oder Der Abbruch. Roman-Essay, Stuttgart 1974
Hand an sich legen. Diskurs über den Freitod, Stuttgart 1976
Charles Bovary, Landarzt. Porträt eines einfachen Mannes, Stuttgart 1978
Auszeichnungen
1970 Deutscher Kritikerpreis
1977 Preis der Stadt Wien für Publizistik