17.7.2020, 07 Uhr
Residenzstipendien der JUNGEN AKADEMIE und innogy Stiftung stehen fest
Die vier Residenz-Künstlerinnen und -künstler des Förderprogramms VISIT, der JUNGEN AKADEMIE der Akademie der Künste und der innogy Stiftung (iS) 2020 stehen fest. Von einer gemeinsamen Jury wurde ein Stipendium zum Thema Mensch-Maschine vergeben, das im Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste angesiedelt ist, sowie je drei Stipendien für das Thema Energie, die von der innogy Stiftung betreut werden. Eine Förderung in Höhe von je 20.000 Euro erhalten:
- Sahej Rahal, Stipendiat JUNGE AKADEMIE, Mensch-Maschine
- Henrike Naumann, Stipendiatin iS, Energie
- Marianna Christofides, Stipendiatin iS, Energie
- sowie das Duo Ben Greber und Bram Kuypers, Stipendiaten iS, Energie
Diese Entscheidung traf eine Jury bestehend aus Adrian Piper (Künstlerin und Philosophin, Mitglied der Akademie der Künste), Johannes Odenthal (Programmbeauftragter der Akademie der Künste), Anna Fricke (Kuratorin Museum Folkwang Essen), Inke Arns (Direktorin des Hartware MedienKunstVereins, Dortmund) und Harald Welzer (Soziologe und Direktor der Stiftung FuturZwei).
Insgesamt wurden über 400 internationale Bewerbungen zu den ausgeschriebenen Themen Mensch-Maschine und Energie und damit auch eine Vielfalt künstlerischer Positionen bewertet. „Die Auswahl der vier Projekte spiegelt diese Vielfalt“, sagt Daniela Berglehn, die VISIT bei der innogy Stiftung betreut. Clara Herrmann, Programmleitung JUNGE AKADEMIE ergänzt: „Die kritischen und kreativen Ansätze zeigen und verhandeln neue Modelle von Utopien, Ethiken und alternativen Narrativen für die Gesellschaft und versprechen spannende künstlerische Arbeiten sowie Diskussionen.“
Zu den ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern:
Sahej Rahal (Mumbai/IN) entwickelt mit seiner Kunst alternative Mythologien in Form von Geschichten, Skulpturen, Performances, Film, Malerei und KI-Programmen, welche die Narrative hinterfragen, die unsere Realität beeinflussen und formen. Sein Projekt Citizen Strange erforscht zudem die Grenzen des Nicht-Menschlichen – von seinem mythischen Verhältnis zu Dämonen und zukünftigen Avataren algorithmischer Intelligenz.
Henrike Naumann (Berlin/D) reflektiert in ihren Installationen vor allem gesellschaftspolitische Fragestellungen. In ihrem Projekt Power Cuts will sie die Energie-Blackouts der 1990er Jahre in Kuba mit der Modegeschichte des Power-Dressing in den USA in den 1970er und 1980er Jahren verbinden.
Marianna Christofides (Nikosia/CY) ist Filmemacherin und künstlerische Forscherin aus Nikosia. Aktuell lebt und arbeitet sie in Berlin. In Strung to Breaking Point, einer Konstellation von 16-mm-Bewegtbild-, Ton-, Performance- und Textelementen, wird sie Energie (ἐν-έργον / in Arbeit) als eine Ethik multipler Kräfte untersuchen.
Ben Greber (Berlin/D) und Bram Kuypers (Arnheim/NL) beschäftigen sich mit Utopien der Mobilität. Ausgangspunkt für ihre Arbeit A Power Remains ist die früherer Teststrecke des Transrapid, die seit Beendigung des Projekts 2011 verlassen im Emsland zurück blieb. Die Geschichte birgt viele, manchmal erfolgreiche, aber meist erfolglose technologische Innovationen, welche die Art und Weise des Reisens in der Zukunft verändern würden.
Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Stipendien in verschiedenen Begleitprogrammen präsentiert.