Mensch-Maschine-Stipendium 2022

Tin Wilke & Laura Fong Prosper

Tin Wilke & Laura Fong Prosper

Tin Wilke

*1986, Ost-Berlin (DE)

Lebt in Berlin (DE)

Instagram: @t.i.n.wilke/

www.facebook.com/anikiwelt/  

 

Laura Fong Prosper

*1978, Panama-Stadt (PAN)

Lebt in Berlin (DE)

Instagram: @laurafongprosper

 

Vita

Tin Wilke ist eine interdisziplinäre Künstler*in aus Ostberlin, deren Arbeit die Themen kollektive Erinnerung, dissidente Praktiken und spekulative Bildwelten von Gegennarrativen behandelt. In Installationen, Versammlungen, auf Bühnen, mit Virtual Reality, Videokunst und Experimentalfilm arbeitet Wilke an der Schnittstelle von neuen Medien, organischem Material und Found Footage, wobei Wilkes hybride Praxis die Entfremdung und die Ausbeutungsweisen der Produktion innerhalb patriarchaler Strukturen hinterfragt. Kollaborative, dekoloniale und mehr-als-menschliche Ansätze stehen dabei im Mittelpunkt. Wilke studierte Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin und hat einen Master in Theater mit Neuen Medien und Interaktivität von der Universidad Nacional de las Artes, Buenos Aires. Wilke ist Teil des queeren Performancekollektivs CC_Lab, gehört dem Vorstand des Vereins für sozial-ökologischen Wandel an und ist Mitglied im medienkunst e. V.

 

Laura Fong Prosper ist eine bildende Künstlerin aus Panama und lebt in Berlin. Ihre Arbeit behandelt die Themen kollektive Erinnerung, Vorstellungswelten der Ahnen und Ökofeminismus, wobei Video, analoger Film, neue Medien und anderes Material miteinander verwoben werden. Sie studierte Filmbearbeitung an der International School of Film and TV in San Antonio de los Banos, Kuba und Medienkunst und Gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar (Master of Fine Arts). Sie nahm an Stipendienprogrammen der Kunsthochschule für Medien in Köln und der Tongji-Universität in Shanghai teil. Ausgestellt und gezeigt wurden ihre Arbeiten unter anderem am Centre Pompidou, Paris; Museo Reina Sofía, Madrid; Museum of Modern Art, Rio de Janeiro; Museum of the Americas, Washington, D. C.; Museo de Arte Contemporáneo de Panamá; Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Berlin; Galerie im Turm, Berlin. Sie ist Mitglied im medienkunst e. V.

Residency

Für das Mensch-Maschine Stipendium wollen wir einen experimentellen Austausch zwischen analogem Filmmaterial, künstlicher Intelligenz und organischen Materialitäten etablieren, der spekulative Imaginationen jenseits der apokalyptischen Narrative unserer Zeit eröffnet. Unser Ausgangspunkt ist ein Fund von zweihundert 16-mm-Filmrollen aus dem 20. Jahrhundert, deren darin enthaltenen Visionen von Fortschritt wir kritisch auswerten und zusammen mit einer KI neu interpretieren wollen. Aus heutiger Sicht fragen wir, was Fortschritt angesichts des Klimawandels und eines auf endlosem Wachstum und Ausbeutung basierenden Systems bedeutet? Wie können wir die Vision einer nachhaltigen Zukunft neu formulieren, indem wir mit neuronalen Netzen zusammenarbeiten? Die Ergebnisse wollen wir auf unterschiedlichen organischen Materialitäten ausstellen.