Ellen-Auerbach-Stipendium 2020
Vita
Ferhat Bouda kam 1976 in Algerien (Kabylei) zur Welt und lebt seit 2005 als freier Fotograf in Frankfurt am Main. Die Kabylen sind Angehörige verschiedener Berberstämme mit einheitlicher Sprache. Sein Aufwachsen in der Bergregion bringt ihn schon früh mit der Kulturbewegung der Berber in Berührung, als Jugendlicher engagiert er sich für die Anerkennung seiner Muttersprache (Kabylisch). Als Erwachsener verlässt er schließlich sein Land mit dem Ziel, in Frankreich Film zu studieren, „damit meine Großmutter eines Tages Filme in ihrer eigenen Sprache sehen kann". Der Zufall spielt ihm jedoch eine Fotokamera in die Hände und er fängt an, sich für die Dokumentarfotografie zu begeistern. Er beginnt ein Fotografie-Studium in Paris.
In seiner Heimat widmet er sich einem lange geplanten fotografischen Projekt über das Leben der Berber und der Nomadenvölker und bereist sämtliche Länder in Nordafrika und in der Sahelzone. Was ihn bewegt, sind die Menschen und die Vielfalt der Kulturen, in der diese Völker leben. Boudas Arbeiten wurden u. a. beim Fotofestival Visa pour L'Image in Perpignan (Frankreich) und in der Galerie SCAM in Paris ausgestellt. Er ist Stipendiat des französischen Boulat-Preises und der Hessischen Kulturstiftung. Als Mitglied der Agentur VU' Paris werden seine Arbeiten in zahlreichen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht.