Berlin-Stipendium 2022 — Bildende Kunst
Vita
Mahsa Aleph ist eine Installationskünstlerin, die Bildende Kunst an der Teheran University of Art studierte. Alephs Projekte beschäftigen sich mit klassischer persischer Literatur. Sie "reinterpretiert" den Inhalt dieses Diskurses in physischen Formen – so als ob sie die abstrakte Essenz der Worte ins Konkrete überführen würde. Das zentrale Thema ihrer Arbeit sind die existenziellen Fragen nach der menschlichen Identität und ihrer Essenz – die Beziehung zwischen einem Wesen und seiner Umwelt. Das "historische Gedächtnis" von Materialien und Objekten ist ein zentrales Motiv in ihren Installationen.
Residency
Das Konzept meines aktuellen Projekts ist "Spatial Displacement". Die Idee zu diesem Projekt entstand aus meiner Intuition, den physischen Raum/die Zeit oder einen Ort als Objekt der Erinnerung wahrzunehmen oder zu konstruieren. Als ob der konkrete Raum die Erinnerung an die Realität in sich selbst verschlüsselt. Der Akt der physischen Verlagerung eines Ortes (z. B. eines Gebäudes) von einer Raum/Zeit-Region in eine andere bringt zusätzliche Inhalte für den Ort selbst mit sich. Ein Gebäude in Teheran zum Beispiel ist nur ein Gebäude in Teheran. Wenn wir es aber in eine andere Stadt – z. B. nach Berlin – verlagern, trägt der neu errichtete Ort nicht mehr seine Funktion, seine Ästhetik, seinen Charakter oder seine kulturelle Bedeutung. Er kann aber in seiner neuen Installation Rätsel der Verlagerung in sich bergen.