Berlin-Stipendium 2021 — Musik
Vita
Oliver Thurley schreibt Musik, die gleichermaßen ruhig wie beunruhigend ist. Seine Arbeit, sowohl akustisch als auch elektronisch, offeriert intimes und radikal verhaltenes Hören und legt den Schwerpunkt auf die Fragilität von Klängen, Körpern, Räumen und Musikinstrumenten.
Thurley erhielt bei den Darmstädter Ferienkursen 2018 den Kranichsteiner Musikpreis für Komposition. Zuletzt wurde seine Musik vom Plus-Minus Ensemble, dem Ensemble Nikel, dem Adapter Ensemble, dem Riot Ensemble, von Klaus Lang, Gunnhildur Einarsdóttir, Heather Roche und Seth Parker Woods international aufgeführt.
Residency
Während meines Aufenthalts werde ich ein neues Werk für ein kleines Kammerensemble komponieren und inspiriert von neuen Begegnungen, Skizzen für kleinere Besetzungen entwickeln. In Berlin und an der Akademie der Künste gibt es viele weitere Musiker*innen und Künstler*innen auf meinem Gebiet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, sie während meiner Zeit in der Stadt kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten. Zudem möchte ich ein neues Element in meiner Arbeit entwickeln: die Erforschung der elektronischen Manipulation von Feldaufnahmen. Beim Komponieren interessiere ich mich für subtile Klänge: winzige Schwankungen in der Tonhöhe, die Struktur und „Maserung“ eines auseinanderbrechenden Klangs oder das flüchtige Aufflackern und Innehalten verschiedener Elemente. Die Rolle solcher manipulierten Aufnahmen wird meine Arbeit detailreicher werden lassen und ihr eine neue „veredelte“ Dimension verleihen. Ich hoffe, die entstanden Stücke während meines Aufenthalts präsentieren zu können.