UTOPIA. Keep on Moving
„Die Utopie ist am Horizont.
Ich gehe zwei Schritte,
Sie entfernt sich zwei Schritte.
Ich gehe weitere zehn Schritte darauf zu,
und der Horizont schiebt sich zehn Schritte weiter.
Also, wofür dient die Utopie?
Dafür. Zum Weitergehen.“
(frei nach Fernando Birri und Eduardo Galeano)
In einer Zeit von Kriegen und Verwerfungen widmet sich die Akademie der Künste dem Thema der Utopie. Auf Einladung von Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel haben die künstlerischen Sektionen der Akademie ein Programm entwickelt, das sich mit historischen und gegenwärtigen Utopien zum Erdenken besserer Zukünfte beschäftigt.
Wer glaubt heute noch an die Kraft der Utopien zur Erschaffung einer neuen – einer gerechteren und sozialeren – Welt? Die Gegenwart ist gezeichnet von den langfristigen Folgen der gescheiterten Utopien aus Ost und West. Vor diesem Hintergrund setzt sich das über fünf Wochen erstreckende Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm mit dem Wesen politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Utopien auseinander. Ausgehend von der dystopischen Gegenwart sollen alte Utopien neu gedacht werden. Es wird das Utopische in den Lücken und Freiräumen, im Marginalisierten, im Vergessenen wiederentdeckt. Die Kunst schafft dabei selbst utopische Räume.
Zur Eröffnung am 19. April sprechen die Akademie-Mitglieder Aleš Šteger, A. L. Kennedy und Uwe Timm über ihre Gedanken zur Utopie – im Dialog mit musikalischen Interventionen von Elena Kakaliagou.
Ausstellungen
19.4. – 26.5., Hanseatenweg, Studiofoyer
Rabenbären von Karla Kowalski
Die ausgestellten Tiere/Untiere von Karla Kowalski wecken Vorstellungen von früher dagewesenen oder noch sein werdenden Wesen.
3. – 26.5., Pariser Platz, Foyer, Blackbox, Aufzug
Teil des Programms ist eine Ausstellung in dem historisch aufgeladenen Akademie-Gebäude am Pariser Platz. Die argentinische Kuratorin Diana Wechsler hat Kunstwerke und Installationen ausgewählt, die unsere verschiedenen Konzepte von Utopien und ihre mögliche Rolle in unserer Gesellschaft hinterfragen und weiterdenken.
Videos und Installationen von Kathrin Röggla und Leopold von Verschuer, Christin Berg, Ingo Dunnebier, Gabriela Golder, Ali Kazma, Kapwani Kiwanga, Enrique Ramírez, Regina Silveira
Di – So 11 – 19 Uhr
Eintritt frei
Sonntag, 5. Mai
11 Uhr
Kuratorinführung mit Diana Wechsler
KUNSTWELTEN Werkstätten für Schülerinnen und Schüler
Veranstaltungen
Freitag, 19. April, Hanseatenweg
19 Uhr, Eröffnung
Gedanken zur Utopie
Mit Aleš Šteger, A.L. Kennedy, Uwe Timm und Jeanine Meerapfel
Musik: Elena Kakaliagou
€ 6/4
Samstag & Sonntag, 20. – 21. April, Hanseatenweg
ab 14 Uhr
UTOPIA. Filme aus Lateinamerika und anderswo
Anhand von fünf Filmen zeichnet der kubanische Filmhistoriker Luciano Castillo Rodríguez den politischen und ästhetischen Aufbruch sowie die Gesellschaftsutopien des lateinamerikanischen Kinos nach.
Einführungen und Gespräche mit Luciano Castillo Rodríguez und Claudia von Alemann
Einzelticket € 6/4, Tagesticket € 12/9
Freitag, 3. Mai, Pariser Platz
18 Uhr
Utopian Dimensions
Ausstellungseröffnung
Mit Kathrin Röggla (Vize-Präsidentin der Akademie der Künste), Diana Wechsler (Kuratorin)
Musik: Ensemble Broken Frames Syndicate
Eintritt frei
20 Uhr
Lesung von Carolin Emcke aus dem Buch Was wahr ist. Über Gewalt und Klima
Im Anschluss Gespräch mit Kathrin Röggla
€ 7,50/5
Samstag, 4. Mai, Hanseatenweg
16 Uhr
Bausteine der Welt, Bitten der Kinder
Theateraufführung einer 4. Klasse der Hermann-Boddin-Grundschule, Berlin Neukölln
Bühnenadaption: Gesine Bey nach einer Erzählung von Andrea Bajani und Brechts Gedicht Bitten der Kinder
Eintritt frei
17 Uhr
Konkrete Utopien – Eva von Redecker und Wolfgang Kaleck
Wie kann uns das Überdenken der Konzepte von Freiheit und Menschenrechten dabei helfen, konkrete Strategien zu finden, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen?
Vorträge von Eva von Redecker und Wolfgang Kaleck
Im Anschluss Gespräch
€ 7,50/5, Tagesticket € 12/8
19.30 Uhr
New Forgotten Utopias
Mitglieder der Akademie der Künste und Stipendiat*innen befragen vergessene und neue utopische Erzählungen und Gesellschaftsentwürfe.
Mit lynn t musiol, Nazanin Noori, Katharina Schultens, Sophie Seita und Steloolive
€ 7,50/5, Tagesticket € 12/8
Sonntag, 5. Mai, Pariser Platz
17 Uhr
Die Utopie schaut dir nicht in die Augen. Eine literarische Intervention von Weiter Schreiben
Exil-Autor*innen aus dem Projekt „Weiter Schreiben“ setzen sich in mehrsprachigen literarisch-performativen Interventionen mit der Ausstellung am Pariser Platz auseinander.
Mit Dima Albitar Kalaji, Atefe Asadi, Ahmed Awny, Milad Khawam
Eintritt frei
Dienstag, 7. Mai, Pariser Platz
19 Uhr
Die Utopie des Friedens
Lea Wohl von Haselberg im Gespräch mit Moshe Zimmermann zum Nahost-Konflikt und zur Utopie des Friedens.
Das geplante Gespräch mit Jeanine Meerapfel und Erdmut Wizisla muss leider entfallen.
€ 7,50/5
Montag, 13. Mai, Pariser Platz
19 Uhr
Die Notwendigkeit der Zuversicht
Wie bleiben oder werden wir zuversichtlich in diesen fragilen Zeiten?
Akademie-Dialog mit Gabriele von Arnim und Nora Belghaus
€ 7,50/5
Dienstag, 14. Mai, Hanseatenweg
19 Uhr
Die Utopie der Kibbuz-Erziehung
Gespräch und Filmausschnitte über die Kibbuz-Bewegung als utopisches Ideal und zugleich greifbare Realität.
Mit Meron Mendel und Yael Reuveny
€ 7,50/5
Mittwoch, 15. Mai, Pariser Platz
19 Uhr
Protocols of the Future
Leseperformance von Arnold Dreyblatt mit Auszügen aus den Gründungsprotokollen der Freien internationalen Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung (1973-78).
Mit Ursula Block, Nele Hertling, Nanne Meyer, Helke Misselwitz, Ulrike Rosenbach, Iris ter Schiphorst und Victor Pavel (Erzähler)
€ 7,50/5
Donnerstag, 16. Mai, Pariser Platz
19 Uhr
Wozu noch Utopien?
Utopische Gesellschaftsentwürfe im Werk von Uwe Timm
Lesung aus dem Roman Ikarien und Gespräch mit Uwe Timm und Martin Hielscher
Samstag, 25. Mai, Hanseatenweg
19.30 Uhr, Abschluss
KULA Compagnie: Underground Birds
Eine Reise aus dem Untergrund zurück ins Leben für die Schauspielerinnen des afghanischen Simorgh Theaters.
Theatergastspiel der KULA Compagnie mit den Künstlerinnen des Simorgh Theater, Herat, Afghanistan
Regie: Robert Schuster
€ 15/9
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.
Medienpartner