2.5.2006
Regisseure/Schauspieler zu Gast: Fritz Marquardt
mit Corinna Harfouch, Hermann Beyer und Fritz Marquardt
Mittwoch, 3. Mai 2006, Studio und Kleines Parkett
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin - Tiergarten, Beginn 18 Uhr
Gegen den Zeitgeist. Der Regisseur Fritz Marquardt
Der Regisseur Fritz Marquardt (daneben gibt es den zum Schaden unserer Literatur unbekannten Autor, den Maler und Zeichner auf der Flucht vor dem Repertoirebetrieb und den Schauspieler im Film) gehört einer seit Kortner auf dem deutschen Theater seltenen Spezies an: er geht mit den Texten und, was in der Arbeit gelegentlich zu Zerreißproben führt, die erst nach der vierten oder fünften Aufführung sich als Geburtsakte zeigen, mit den Schauspielern um wie ein Bildhauer mit seinem Material, Gips, Stein oder Bronze. Er treibt die Szenen aus dem Tableau in die Plastik, siedelt die Figuren im Raum seiner Erinnerung an, konfrontiert die Texte mit seiner Biografie. Ein Maßstab für den Rang eines Künstlers ist, was er nicht macht: Marquardt verweigert sich der Mode, indem er auf seiner Biographie besteht… Heiner Müller
Das Programm
Die Arbeit, die mich am schärfsten geprägt hat, war die während der Zeit an der Volksbühne unter Benno Besson. Mein vielleicht wichtigster Regisseur am Theater war Fritz Marquardt.
Hermann Beyer
18.00 Uhr „Das zweite Leben des F.W.G. Platow“, Regie Siegfried Kühn
mit Fritz Marquardt, Gisela Hess, Fred Delmare, Barbara Adolph, Jürgen Holtz, Volkmar Kleinert, DEFA 1973, 90’
Eintritt frei
20.00 Uhr Gespräch mit Filmbeispielen (Inszenierungsausschnitte)
mit Corinna Harfouch, Sabine Zolchow, Hermann Beyer, Fritz Marquardt
Leitung Henning Rischbieter
Anschließend Fritz Marquardt liest aus seinem Text „Dokument oder Widder im Dornbusch“ (1965)
Eintritt € 5,- / ermäßigt € 4,-
Ein Maßstab für den Rang eines Künstlers ist, was er nicht macht: Marquardt verweigert sich der Mode, indem er auf seiner Biographie besteht. Heiner Müller