25.2.2014, 16 Uhr

Akademie der Künste trauert um Günter Reisch

Der Spielfilmregisseur Günter Reisch, geboren am 24. November 1927, ist am 24. Februar 2014 in Berlin gestorben. Seit 1983 war er Mitglied der Akademie der Künste.
Günter Reisch arbeitete zunächst als Regieassistent bei Gerhard Lamprecht und später viele Jahre bei Kurt Maetzig. Sein DEFA-Debütfilm „Junges Gemüse“ (1956) – zugleich der Beginn einer langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem Szenaristen Günther Rücker – steht am Anfang einer Reihe von Komödien, in denen Opportunismus, Duckmäusertum und selbstgerechte Überheblichkeit im DDR-Alltag mit Spott und Ironie behandelt werden. Ebenfalls satirisch akzentuiert ist der Film „Nelken in Aspik“ (1976) mit Armin Mueller-Stahl. Zu den gelungensten Filmkomödien der DEFA wird „Anton der Zauberer“ (1977) gezählt, nach einem Szenarium von Karl Georg Egel.
Besonders erfolgreich sind seine Werke, in denen er sich mit dem Faschismus auseinandersetzt, wie z.B. der 5-teilige Fernsehfilm „Gewissen in Aufruhr“ (1961) mit Inge Keller und Erwin Geschonneck oder die Literaturverfilmung „Die Verlobte“ (1980) mit Jutta Wachowiak in der Hauptrolle.

Akademie-Mitglied Andreas Dresen würdigt ihn: „Günter Reisch war nicht nur einer der wichtigsten Regisseure der DEFA, sondern auch ein wundervoller Mensch, voller Güte, Herzenswärme und Humor. Seit über 30 Jahren war er als Lehrer und liebevoller Freund immer an meiner Seite. Sein guter, kluger Rat wird mir sehr fehlen. Es ist wieder etwas einsamer geworden.“


Klaus Staeck
Präsident der Akademie der Künste

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