Darstellende Kunst – Mitglieder
Gisela May
Schauspielerin, Sängerin
Am 31. Mai 1924 in Wetzlar geboren,
gestorben am 2. Dezember 2016 in Berlin.
Von 1972 bis 1993
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Darstellende Kunst.
Von 1993 bis 2016
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Darstellende Kunst.
Biographie
1940-1942 Schauspielausbildung an der Theaterschule Leipzig.
Engagements u. a. an der Landesbühne Danzig, am Stadttheater in Görlitz und in Leipzig. 1947-1950 Mitglied des Ensembles des Mecklenburgischen Staatstheaters, 1950-1951 Engagement am Landestheater Halle.
Ab 1951 am Deutschen Theater in Berlin.
1962 Wechsel zum Berliner Ensemble, dem sie bis 1992 angehörte.
Ab 1993 freischaffend tätig u.a. am Berliner Renaissance-Theater und im Metropol-Theater. Darüber hinaus als Film- und Fernsehschauspielerin erfolgreich.
Zweite Karriere als Diseuse parallel zum schauspielerischen Weg.
Arbeit mit Hanns Eisler an Songs von Brecht.
Neben der Song-Interpretation Erfahrungen im Musical-Bereich.
Gastspiele in Europa, den USA und in Australien.
Dozentin für die Interpretation von Songs und Chansons in Workshops und Meisterkursen, Lehraufträge am Theaterwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität, der Hochschule für Musik Hanns Eisler, der Staatlichen Schauspielschule Berlin, in Weimar an der Musikhochschule Franz Liszt u. a., Gastdozenturen an verschiedenen ausländischen Hochschulen und Akademien.
Werk
Titelrolle in Minna von Barnhelm, Gotthold Ephraim Lessing, Deutsches Theater, Berlin 1952
Regan in König Lear, William Shakespeare, Deutsches Theater, Berlin 1957
Marie in Woyzeck, Georg Büchner, Deutsches Theater, Berlin 1958
Mutter Wolffen in Der Biberpelz, Gerhart Hauptmann, Deutsches Theater, Berlin 1962
Madame Cabet in Die Tage der Commune, Bertolt Brecht, Berliner Ensemble 1962
Wirtin Kopecka in Schweyk im Zweiten Weltkrieg, Bertolt Brecht, Berliner Ensemble 1962
Anna I. in Die sieben Todsünden der Kleinbürger, Bertolt Brecht/Kurt Weill, Deutsche Staatsoper Berlin, 1963
Celia Peachum in Dreigroschenoper, Bertolt Brecht, Berliner Ensemble 1966
Titelrolle im Musical Hello Dolly, Jerry Herman, Metropoltheater, Berlin 1970
Kitty Warren in Frau Warrens Gewerbe, George Bernhard Shaw, Berliner Ensemble 1973
Titelrolle in Mutter Courage, Bertolt Brecht, Berliner Ensemble 1978
Fräulein Schneider im Musical Cabaret, Joe Masteroff/John Kander/Fred Ebb, Theater des Westens, Berlin 1988
Film- und Fernsehrollen (Auswahl):
1959 Das Beil von Wandsbeck
1973 Wassa Schelesnowa
1975 Frau Jenny Treibel
1977 Die Verführbaren
1985 Nur ein Film
1988 Johnny
1991 Warten auf Gott, TV-Serie
1992 Gisela May und die Friedrichstraße
1995-2003 Adelheid und ihre Mörder, TV-Serie
1998 Die Hallo-Sisters
Tonträger (Auswahl):
1966 Gisela May singt Brecht/Weill
1968 Gisela May singt Erich Kästner
1972 Brecht-Songs mit Gisela May
1972 Gisela May singt Tucholsky
1975 Gisela May: Live
1976 Gisela May singt Brecht/Dessau
1977 Der große Gesang (Neruda)
1979 Chansons bleiben Chansons (Jacques Brel)
1982 Hauspostille (Brecht)
1984 Die dreizehn Monate (Kästner/Schmitz)
1989 Mikis-Theodorakis-Lieder
2002 Marleni (Hörbuch)
Veröffentlichungen:
Gisela May, Mit meinen Augen, Impressionen und Begegnungen, Berlin 1976
Dieter Kranz, Gisela May. Schauspielerin und Diseuse, Bildbiographie, Berlin 1973
Gisela May, Es wechseln die Zeiten: Erinnerungen, Leipzig 2002
Auszeichnungen
1962 Clara-Zetkin-Medaille
1968 Grand Prix du Disque International und Großer Preis der italienischen Schallplattenkritik
1969 Kunstpreis der DDR
1973 Nationalpreis I. Klasse
1980 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
1984 Orden Stern der Völkerfreundschaft in Gold
1987 Deutscher Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson
1988 Nationalpreis der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur
1991 Deutscher Schallplattenpreis
1991 Deutscher Filmpreis in Gold für ihre Darstellung der Maika in Die Hallo-Sisters
1996 Premio Trieste Contemporanea: Italienischer Preis für Völkerverständigung durch Künstler:
2002 Verdienstorden des Landes Berlin
2004 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
2005 Stern der Satire, Deutsches Kabarettarchiv Mainz