Out of the Box – 75 Jahre Archiv der Akademie der Künste
8.10.2025 – 18.1.2026
Zum 75. Jubiläum erzählt eine Ausstellung in 75 Geschichten von der Arbeit am Gedächtnis, von der Entstehung künstlerischer Werke, von Struktur und Organisation kulturellen Wissens, von Überlieferung und Fehlstellen. Im Zeitalter „alternativer Fakten“ und künstlicher Intelligenz ist das Archiv der Ort verlässlicher Informationen und authentischer Quellen.

Über die Ausstellung
Standort: Pariser Platz - AufzugBedingt rollstuhlgerecht Audioguide
- Datum:
8.10.2025 – 18.1.2026 - Uhrzeit:
11–19 Uhr - Preis:10 EUR (Ermäßigt: 7 EUR)
- Sprachen: Deutsch, Englisch
- Termin speichern
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa, So, Feiertag 11–19 Uhr
Am 24. und 31.12. geschlossenEintritt frei bis 18 Jahre, dienstags
Kombiticket mit „Every Artist Must Take Sides – Resonanzen von Eslanda und Paul Robeson“ € 17/12
Ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache steht zur Verfügung
Im Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, Vergessen und Erinnern, analoger und digitaler Welt sieht sich das Archiv der Akademie der Künste vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Als lebendiges Archiv ist es ein offener Ort für den Austausch von Kunst und Wissenschaft und die Zusammenarbeit zwischen den Kunstformen.
Anlässlich des 75jährigen Bestehens des Archivs der Akademie der Künste hat das Archiv Magazine und Kunstdepots geöffnet und erzählt 75 Geschichten: Von künstlerischer Arbeit und daraus entstehenden Netzwerken, von Brüchen und Aufbrüchen, von Exil und Rückkehr, von Visionen und Widerstand. Dazu gehören ikonische Werke wie Walter Benjamins Entwurf Was ist Aura?, Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz, Bertolt Brechts Mackie-Messer-Song und natürlich die Blechtrommel – das Buchmanuskript von Günter Grass und das Requisit aus dem gleichnamigen Film von Volker Schlöndorff.
Die Objekte zeigen zugleich, was „Arbeit am Gedächtnis“ bedeutet und welche Aufgaben, Herausforderungen und Erträge sich mit der Arbeit eines lebendigen Kunstarchivs verbinden. Im Zeitalter „alternativer Fakten“ und künstlicher Intelligenz ist das Archiv der Ort verlässlicher Informationen und authentischer Quellen. Zugleich ist es offen für neue künstlerische Ausdrucksformen, Medien, Speicherungs- und Kommunikationsformen. 75 Jahre Archiv sind auch Anlass, einen Blick zurück zu werfen. Zurück in eine wechselvolle Geschichte, die 1950 mit der Einrichtung des Heinrich-Mann-Archivs an der gerade entstandenen „Deutschen Akademie der Künste“ in Ost-Berlin begann. Damals war noch nicht absehbar, dass daraus ein Archiv der Künste entstehen sollte, das – aus der Künstlergemeinschaft heraus und maßgeblich durch die Mitgliederarchive gespeist – zu einer interdisziplinären Sammlung zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum werden sollte.
Die Ausstellung spannt den Bogen bis zu zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die das „Lebendige Archiv“ künstlerisch interpretieren. Echo Ho öffnet gemeinsam mit Bruno Gola, David Hahlbrock und Yuko Kaseki einen poetischen Raum aus generativen Klängen, Videoprojektionen und skulpturalen Elementen, der das Archiv medial inszeniert, kritisch reflektiert und sinnlich erlebbar macht. Dominique Hurth, Ingo Gerken und Marcel Odenbach präsentieren neue Arbeiten, die sich mit dem Archiv auseinandersetzen. Ein Parcours assoziativ aufeinander bezogener Exponate führt zu den Wurzeln archivischen Sammelns, seinen Aufgaben und seinem gesellschaftlichen Wirken.
„Arbeit im Archiv. Die herrlichsten Entdeckungen. Das Gedächtnis reicht nicht aus, die guten Sachen ständig gegenwärtig zu haben.“
Walter Kempowski, 1986
Die Exponate berichten über Künstlerinnen und Künstler und zugleich auch über archivische Arbeit, die durch Auswählen und Bewerten, Ordnen und Erfassen neue Zugänge ermöglicht. Im Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen, Ordnung und Chaos, analoger und digitaler Welt sieht sich das Archiv der Akademie der Künste vor gewaltige Herausforderungen gestellt.
Als bedeutendstes interdisziplinäres Archiv zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum ist es ein offener Ort für den Austausch von Kunst und Wissenschaft und das Zusammenwirken zwischen den Kunstformen. Verankert in einer über 300 Jahre bestehenden Künstlersozietät, die alle künstlerischen Disziplinen umfasst und aus Ost- und Westakademie zusammengewachsen ist, besitzt das Archiv der Akademie der Künste ein Alleinstellungsmerkmal. Die Anbindung an die zeitgenössische künstlerische Welt und die Vernetzung zwischen den Künsten, deren Gattungsgrenzen zunehmend verschwinden, führen in einem „Archiv der Künste“ zu einzigartigen Synergien.
„Out of the Box“ bewegen sich auch kreatives Denken und Handeln. Über tradierte Muster hinausgehend, setzen Künstlerinnen und Künstler neue Themen, regen Diskussionen an und können Menschen nachhaltig beeinflussen. Die gezeigten Werke lassen den geistigen Kosmos der im Archiv verwahrten Quellen erahnen und machen deutlich, dass sie zentraler Bestandteil des kulturellen Erbes sind.





Kuratorisches Team
Werner Heegewaldt, Anneka Metzger, Sabine Wolf
Ausstellungsgestaltung: Roswitha Kötz, Matthias Appelfelder
Künstlerische Positionen
Ingo Gerken / Echo Ho / Dominique Hurth / Marcel Odenbach
In der Ausstellung vertreten
Alvar Aalto / Mario Adorf / Ellen Auerbach / Horst Bartnig / Vicki Baum / Paul Baumgarten / Johannes R. Becher / Walter Benjamin / David Bennent / Carl Blechen / Gerhard Bohner / Bertolt Brecht / Micha Brendel / Ernst Busch / Herbert Freiherr von Buttlar / Jurriaan Cootwijk / Nelly Dix / Otto Dix / Wils Ebert / Elke Erb / Eberhard Fechner / Lyonel Feininger / Franz Fühmann / Hartmut Geerken / Ingo Gerken / Jochen Gerz / Friedrich Gilly / Günter Grass / George Grosz / John Heartfield / Suzette Henry / Wulf Herzogenrath / Birger Heymann / Alfred Hirschmeier / Echo Ho / Rolf Hochhuth / Walter Huder / Dominique Hurth / Walter Jens / Volker Kahl / Georg Kaiser / Alfred Kantorowicz / Walter Kempowski / Imre Kertész / Irmgard Keun / Barbara Köhler / Carl Wilhelm Kolbe d.Ä. / Uwe Kolbe / Käthe Kollwitz / Carl Kretschmar / Christina Kubisch / Dieter Ladewig / Alice Lex-Nerlinger / Peter Lilienthal / Franz Lippisch / Volker Ludwig / Heinrich Mann / Eva Maria Marcus / Penny McCarthy / Ludwig Meidner / Leopoldo Méndez / Marlene Moeschke-Poelzig / Heiner Müller / Wiebke Müller / Péter Nádas / Nam June Paik / Erna Pinner / Marcel Odenbach / Emine Sevgi Özdamar / Edgar Reitz / Paul und Eslanda Robeson / Thomas Rosenlöcher / Johann Gottfried Schadow / Hans Scharoun / Hermann Scherchen / Max Schirner / Jörg Schlaich / Einar Schleef / Christine Schlegel / Oskar Schlemmer / Silvia und Dieter Schlenstedt / Christoph Schlingensief / Volker Schlöndorff / Andreas Schlüter / Rolf Dietrich Schmidt / Anna Seghers / Gerd Sonntag / Klaus Staeck / Maria Steinfeldt / Katharina Thalbach / Wolfgang Trautwein / Gudrun Trendafilov / Herbert Tucholski / Gisela Tuchtenhagen / Maxie Wander / Helene Weigel / Günther Weisenborn / Peter Weiss / Rudolf Weißer / Trak Wendisch / Charles White / Mary Wigman / Roger Willemsen / Christa Wolf / Konrad Wolf / Karla Woisnitza / Peter Zadek / Leopold Zielke / Bernd Alois Zimmermann / Arnold Zweig
Impressionen







Führungen und Werkstattgespräche
Führungen
Di 17 Uhr
Fr 17.30 Uhr
€ 5 zzgl. Ausstellungsticket
Am 26.12. findet keine Führung statt.
Führung für blinde, sehbehinderte und sehende Gäste
Di 2.12. 17 Uhr
Für taube und hörende Besucher*innen (mit DGS-Übersetzung)
Di 13.1. 17 Uhr
Kurator*innenführungen
So 12 Uhr
Führungen und weitere Angebote für Schulklassen, Sonderführungen für Gruppen:
adk.de/kunstwelten
Werkstattgespräche mit Archivmitarbeitenden
Die Werkstatt bietet Raum für einen Dialog zwischen Publikum und Archiv. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen geben vertiefende Einblicke in ihre Arbeit mit Vor- und Nachlässen von Künstlerinnen und Künstlern und beantworten Fragen.
Die Werkstattgespräche finden immer Freitags um 16 Uhr und Sonntags um 14 Uhr statt.
Freitag, 10.10.
René Engelmann: Vom Bandsalat zum Digitalisat. Schaudigitalisierung, Formate, Kuriositäten, Probleme
Sonntag, 12.10.
Anke Hervol: Was bleibt nach der künstlerischen Performance? Requisiten und Objekte aus Performances und Installationen von Jochen Gerz
Freitag, 17.10.
René Engelmann: Vom Bandsalat zum Digitalisat. Schaudigitalisierung, Formate, Kuriositäten, Probleme
Sonntag, 19.10.
Felix Marzillier, Heribert Henrich: Aus dem Archiv in die Wissenschaft. Kooperation zwischen Musikarchiv und Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe
Freitag, 24.10.
Tanja Morgenstern, Eric Markmiller: „Diese Kopie ist ein Original“. Materialkunde an baukünstlerischen Beständen
Sonntag, 26.10.
Katalin Madácsi-Laube, Anna Zsellér: Péter Esterházys Roman Donau abwärts im Nachlass. Vielfalt der Arbeitsunterlagen des Autors vom Reisekatalog bis zur Speisekarte
Freitag, 31.10.
Anke Matelowski: „Kriminalistik“ im Archiv. Zur Identifizierung und Aussagekraft von Briefen, Dokumenten und Fotografien
Sonntag, 2.11.
Peter Konopatsch: Spaniens Himmel breitet seine Sterne. Hanns Eisler und Ernst Busch im Spanischen Bürgerkrieg
Freitag, 7.11.
Ursula Marx, Erdmut Wizisla: Benjamin editieren. Arbeit an der Ausgabe Werke und Nachlaß
Sonntag, 9.11.
Sonja Eichstädt, Michaela Prien (Transkribus): Handschriften entziffern. Automatisierte Texterkennung mit der Web-Anwendung Transkribus
Freitag, 14.11.
Iliane Thiemann, Elgin Helmstaedt: Ziemlich beste Feinde. Kontroversen Bertolt Brecht - Alfred Kerr
Sonntag, 16.11.
Anja Adeoshun, Julia Hussels: Beifang im Otto Dix Archiv. Glasnegative und Abzüge von Hugo Erfurth
Freitag, 21.11.
Maren Horn: Lebensläufe. Walter Kempowskis "Archiv der unpublizierten Biographien und Alltagsfotografien"
Sonntag, 23.11.
Maren Horn: Lebensläufe. Walter Kempowskis "Archiv der unpublizierten Biographien und Alltagsfotografien"
Freitag, 28.11.
Charlotte Du Bruyn, Alexandra Land: Das siebte Kreuz von Anna Seghers. Veröffentlichungen weltweit und deren Erschließung
Sonntag, 30.11.
Anke Matelowski: „Kriminalistik“ im Archiv. Zur Identifizierung und Aussagekraft von Briefen, Dokumenten und Fotografien
Freitag, 5.12.
Haiko Hübner, Ulrike Möhlenbeck: Patricio Bunster, Chile und die DDR. Spuren des chilenischen Tänzers und Choreographen und Korrespondierendes Mitglieds in der Akademie-Geschichte
Sonntag, 7.12.
Sonja Eichstädt, Martin Zahl (Transkribus): Handschriften entziffern. Automatiserte Texterkennung mit der Web-Anwendung Transkribus
Freitag, 12.12.
Antje Hanack, Romy Kleiber: Institutionsarchive – Spannend?! Einblick in die Künstlerverbände BBK und VBK
Sonntag, 14.12.
Andrea Clos, Anett Schubotz: Ein Koffer fürs Archiv. Exiltheater in der Sowjetunion
Freitag, 19.12.
Noah Willumsen, Iliane Thiemann: Die Unermüdliche. Helene Weigel als Schauspielerin, Intendantin und Archivgründerin
Sonntag, 21.12.
Anna Schultz, Meike Herdes: White Christmas. Einblicke in das Werkschaffen von Charles White (1918–1979)
Sonntag, 4.1.
Peter Konopatsch: Spaniens Himmel breitet seine Sterne. Hanns Eisler und Ernst Busch im Spanischen Bürgerkrieg
Freitag, 9.1.
Helga Neumann: Netty und die Mäuse. Briefe von Anna Seghers aus ihrer Studienzeit (1921–1924)
Sonntag, 11.1.
Andrea Clos, Anett Schubotz: Ein Koffer fürs Archiv. Exiltheater in der Sowjetunion
Freitag, 16.1.
Doris Kachel: Die Geschichte(n) hinter den Werken. Provenienzforschung und die Frage nach der Herkunft von Sammlungsobjekten



