Out of the Box – 75 Jahre Archiv der Akademie der Künste
8.10.2025 – 18.1.2026

Ausstellung

Zum 75. Jubiläum erzählt eine Ausstellung in 75 Geschichten von der Arbeit am Gedächtnis, von der Entstehung künstlerischer Werke, von Struktur und Organisation kulturellen Wissens, von Überlieferung und Fehlstellen. Im Zeitalter „alternativer Fakten“ und künstlicher Intelligenz ist das Archiv der Ort verlässlicher Informationen und authentischer Quellen.

Trommel von Oskar Matzerath (gespielt von David Bennent), aus Volker Schlöndorffs Verfilmung (1979) des Romans <em>Die Blechtrommel</em> von Günter Grass (1959)
Trommel von Oskar Matzerath (gespielt von David Bennent), aus Volker Schlöndorffs Verfilmung (1979) des Romans Die Blechtrommel von Günter Grass (1959)
© Akademie der Künste / Foto: Roman März

Über die Ausstellung

  • Standort:Pariser Platz
  • AufzugBedingt rollstuhlgerechtAudioguide
  • Datum:8.10.2025 – 18.1.2026
  • Uhrzeit:11–19 Uhr
  • Preis:10 EUR (Ermäßigt: 7 EUR)
  • Sprachen: Deutsch, Englisch
  • Termin speichern
  • Di–Fr 14–19 Uhr
    Sa, So, Feiertag 11–19 Uhr
    Am 24. und 31.12. geschlossen

    Eintritt frei bis 18 Jahre, dienstags

    Kombiticket mit „Every Artist Must Take Sides – Resonanzen von Eslanda und Paul Robeson“ € 17/12

    Ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache steht zur Verfügung

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To mark its 75th anniversary, an exhibition shares 75 stories – about memory work, the genesis of artistic works, the structure and organisation of cultural knowledge, and questions of transmission and missing items.

Im Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, Vergessen und Erinnern, analoger und digitaler Welt sieht sich das Archiv der Akademie der Künste vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Als lebendiges Archiv ist es ein offener Ort für den Austausch von Kunst und Wissenschaft und die Zusammenarbeit zwischen den Kunstformen.

Anlässlich des 75jährigen Bestehens des Archivs der Akademie der Künste hat das Archiv Magazine und Kunstdepots geöffnet und erzählt 75 Geschichten: Von künstlerischer Arbeit und daraus entstehenden Netzwerken, von Brüchen und Aufbrüchen, von Exil und Rückkehr, von Visionen und Widerstand. Dazu gehören ikonische Werke wie Walter Benjamins Entwurf Was ist Aura?, Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz, Bertolt Brechts Mackie-Messer-Song und natürlich die Blechtrommel – das Buchmanuskript von Günter Grass und das Requisit aus dem gleichnamigen Film von Volker Schlöndorff.

Die Objekte zeigen zugleich, was „Arbeit am Gedächtnis“ bedeutet und welche Aufgaben, Herausforderungen und Erträge sich mit der Arbeit eines lebendigen Kunstarchivs verbinden. Im Zeitalter „alternativer Fakten“ und künstlicher Intelligenz ist das Archiv der Ort verlässlicher Informationen und authentischer Quellen. Zugleich ist es offen für neue künstlerische Ausdrucksformen, Medien, Speicherungs- und Kommunikationsformen. 75 Jahre Archiv sind auch Anlass, einen Blick zurück zu werfen. Zurück in eine wechselvolle Geschichte, die 1950 mit der Einrichtung des Heinrich-Mann-Archivs an der gerade entstandenen „Deutschen Akademie der Künste“ in Ost-Berlin begann. Damals war noch nicht absehbar, dass daraus ein Archiv der Künste entstehen sollte, das – aus der Künstlergemeinschaft heraus und maßgeblich durch die Mitgliederarchive gespeist – zu einer interdisziplinären Sammlung zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum werden sollte.

Die Ausstellung spannt den Bogen bis zu zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die das „Lebendige Archiv“ künstlerisch interpretieren. Echo Ho öffnet gemeinsam mit Bruno Gola, David Hahlbrock und Yuko Kaseki einen poetischen Raum aus generativen Klängen, Videoprojektionen und skulpturalen Elementen, der das Archiv medial inszeniert, kritisch reflektiert und sinnlich erlebbar macht. Dominique Hurth, Ingo Gerken und Marcel Odenbach präsentieren neue Arbeiten, die sich mit dem Archiv auseinandersetzen. Ein Parcours assoziativ aufeinander bezogener Exponate führt zu den Wurzeln archivischen Sammelns, seinen Aufgaben und seinem gesellschaftlichen Wirken.

„Arbeit im Archiv. Die herrlichsten Entdeckungen. Das Gedächtnis reicht nicht aus, die guten Sachen ständig gegenwärtig zu haben.“

Walter Kempowski, 1986

Die Exponate berichten über Künstlerinnen und Künstler und zugleich auch über archivische Arbeit, die durch Auswählen und Bewerten, Ordnen und Erfassen neue Zugänge ermöglicht. Im Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen, Ordnung und Chaos, analoger und digitaler Welt sieht sich das Archiv der Akademie der Künste vor gewaltige Herausforderungen gestellt. 

Als bedeutendstes interdisziplinäres Archiv zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum ist es ein offener Ort für den Austausch von Kunst und Wissenschaft und das Zusammenwirken zwischen den Kunstformen. Verankert in einer über 300 Jahre bestehenden Künstlersozietät, die alle künstlerischen Disziplinen umfasst und aus Ost- und Westakademie zusammengewachsen ist, besitzt das Archiv der Akademie der Künste ein Alleinstellungsmerkmal. Die Anbindung an die zeitgenössische künstlerische Welt und die Vernetzung zwischen den Künsten, deren Gattungsgrenzen zunehmend verschwinden, führen in einem „Archiv der Künste“ zu einzigartigen Synergien.

„Out of the Box“ bewegen sich auch kreatives Denken und Handeln. Über tradierte Muster hinausgehend, setzen Künstlerinnen und Künstler neue Themen, regen Diskussionen an und können Menschen nachhaltig beeinflussen. Die gezeigten Werke lassen den geistigen Kosmos der im Archiv verwahrten Quellen erahnen und machen deutlich, dass sie zentraler Bestandteil des kulturellen Erbes sind.

Kuratorisches Team

Werner Heegewaldt, Anneka Metzger, Sabine Wolf

Ausstellungsgestaltung: Roswitha Kötz, Matthias Appelfelder

Künstlerische Positionen

Ingo Gerken / Echo Ho / Dominique Hurth / Marcel Odenbach

In der Ausstellung vertreten

Alvar Aalto / Mario Adorf / Ellen Auerbach / Horst Bartnig / Vicki Baum / Paul Baumgarten / Johannes R. Becher / Walter Benjamin / David Bennent / Carl Blechen / Gerhard Bohner / Bertolt Brecht / Micha Brendel / Ernst Busch / Herbert Freiherr von Buttlar / Jurriaan Cootwijk / Nelly Dix / Otto Dix / Wils Ebert / Elke Erb / Eberhard Fechner / Lyonel Feininger / Franz Fühmann / Hartmut Geerken / Ingo Gerken / Jochen Gerz / Friedrich Gilly / Günter Grass / George Grosz / John Heartfield / Suzette Henry / Wulf Herzogenrath / Birger Heymann / Alfred Hirschmeier / Echo Ho / Rolf Hochhuth / Walter Huder / Dominique Hurth / Walter Jens / Volker Kahl / Georg Kaiser / Alfred Kantorowicz / Walter Kempowski / Imre Kertész / Irmgard Keun / Barbara Köhler / Carl Wilhelm Kolbe d.Ä. / Uwe Kolbe / Käthe Kollwitz / Carl Kretschmar / Christina Kubisch / Dieter Ladewig / Alice Lex-Nerlinger / Peter Lilienthal / Franz Lippisch / Volker Ludwig / Heinrich Mann / Eva Maria Marcus / Penny McCarthy / Ludwig Meidner / Leopoldo Méndez / Marlene Moeschke-Poelzig / Heiner Müller / Wiebke Müller / Péter Nádas / Nam June Paik / Erna Pinner / Marcel Odenbach / Emine Sevgi Özdamar / Edgar Reitz / Paul und Eslanda Robeson / Thomas Rosenlöcher / Johann Gottfried Schadow / Hans Scharoun / Hermann Scherchen / Max Schirner / Jörg Schlaich / Einar Schleef / Christine Schlegel / Oskar Schlemmer / Silvia und Dieter Schlenstedt / Christoph Schlingensief / Volker Schlöndorff / Andreas Schlüter / Rolf Dietrich Schmidt / Anna Seghers / Gerd Sonntag / Klaus Staeck / Maria Steinfeldt / Katharina Thalbach / Wolfgang Trautwein / Gudrun Trendafilov / Herbert Tucholski / Gisela Tuchtenhagen / Maxie Wander / Helene Weigel / Günther Weisenborn / Peter Weiss / Rudolf Weißer / Trak Wendisch / Charles White / Mary Wigman / Roger Willemsen / Christa Wolf / Konrad Wolf / Karla Woisnitza / Peter Zadek / Leopold Zielke / Bernd Alois Zimmermann / Arnold Zweig

Impressionen

Führungen und Werkstattgespräche

Führungen

Di 17 Uhr
Fr 17.30 Uhr
€ 5 zzgl. Ausstellungsticket

Am 26.12. findet keine Führung statt.

Führung für blinde, sehbehinderte und sehende Gäste
Di 2.12. 17 Uhr

Für taube und hörende Besucher*innen (mit DGS-Übersetzung)
Di 13.1. 17 Uhr

Kurator*innenführungen
So 12 Uhr

Führungen und weitere Angebote für Schulklassen, Sonderführungen für Gruppen:
adk.de/kunstwelten

Werkstattgespräche mit Archivmitarbeitenden

Die Werkstatt bietet Raum für einen Dialog zwischen Publikum und Archiv. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen geben vertiefende Einblicke in ihre Arbeit mit Vor- und Nachlässen von Künstlerinnen und Künstlern und beantworten Fragen.

Die Werkstattgespräche finden immer Freitags um 16 Uhr und Sonntags um 14 Uhr statt.

Veranstaltungen

Medienpartner

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