Manuel Rocha Iturbide
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Manuel Rocha Iturbide, 1963 in Mexico City geboren, studierte zunächst Komposition am Nationalkonservatorium der Universidad de México, dann elektronische Musik und Komposition auf MFA (1991) am Mills College, Oakland, Kalifornien, bei Alvin Curran, Anthony Braxton, David Rosenboom und Larry Polansky. In Paris belegte er 1991/92 einen einjährigen Kompositions- und Computermusikkurs am IRCAM bei Bryan Fernyhough. 1992 begann er eine Doktorarbeit zum Thema Granularsynthesetechniken bei Horacio Vaggione an der Université Paris VIII. 1993 gewann er ein Stipendium der mexikanischen Kulturstiftung zur Komposition von drei elektroakustischen Stücken. In Frankreich realisierte er Werke in den Studios von UPIC, GRM und IRCAM. Als Forscher arbeitete er am IRCAM an der Entwicklung von GiST (1994-95), anschließend lehrte er an der Université Paris VIII Synthese und Computerprogrammierung (1995-96). 1996 und 1997 wurde er beim Internationalen Wettbewerb für Elektronische Musik in Bourges (Frankreich) in den Kategorien Programm-Tonbandmusik sowie Tonband und Instrumente nominiert und gewann ebenfalls 1996 und 1997 den zweiten Preis im Internationalen Wettbewerb für Elektroakustische Musik Luigi Russolo in den Kategorien Komposition für Instrumente und Elektronik sowie Tonband solo. Zu verschiedenen internationalen Veranstaltungen (The Tuning of the World, 1993; The Biennial of Art and Technology, Connecticut, 1994; ICMC 1995, 1996, 1997) und Elektronikmusikfestivals (u.a. ABSOLUTE MUSIK, Österreich, Experimental Intermedia, USA) wurde er eingeladen, seine Arbeit vorzustellen. Das Festival Internacional Cervantino und andere Veranstalter erteilten ihm Werkaufträge, ebenso erhielt er Nachwuchsstipendien, etwa vom mexikanischen Kultur- und Kunstfonds FONCA und vom Banff Center for the Arts. Neben Kompositionsarbeiten realisiert er Soundinstallationen, Soundskulpturen und Intermedia Art, die bei führenden Galerien, Museen und Veranstaltungen im In- und Ausland präsentiert werden, darunter Artists Space in New York, Galerie Crousel in Paris, Sidney-Biennale 1998, ARCO-Kunstmesse in Madrid, Galerie SURGE in Tokio, Kyoto Art Center in Kyoto, und Avatar in Quebec, Kanada. Seine Kompositionen werden in Amerika, Europa und Asien gespielt. Rocha hielt sich im Jahr 2000 sieben Monate mit einer Japan Foundation Fellowship in Japan auf, komponierte neue Stücke und arbeitete an Soundinstallationen. 2002 war er zwei Monate lang Gastkünstler mit Stipendium in Caracas, Venezuela, wo er ein Radiokunstwerk komponierte. Zurzeit lebt Rocha in Mexico City und arbeitet als Komponist und Klangkünstler.