Filme zur Zeit
Pariser Platz, Max-Liebermann-Saaldienstags bis sonntags 11-20 Uhr, Eintritt frei
Im Filmkabinett werden in täglicher Wiederholung Dokumentarfilme von Mitgliedern der Akademie der Künste aus Ost und West präsentiert, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln die damalige Zeit reflektieren. Ausnahmen bilden ein Animationsfilm von Jochen Kuhn und ein Dokumentarfilm über die Bernauer Straße aus dem Jahr 1981.
11.00 Uhr
Andreas Dresen
Jenseits von Klein-Wanzleben
Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ 1989, DDR 1989, 41 Minuten
Über den Alltag einer kleinen DDR-Brigade, die in Simbabwe zwischen exportierter Spießigkeit und besten Absichten junge Afrikaner in Bauberufen ausbildet.
11.45 Uhr
Hans-Dieter Grabe
Bernauer Straße 1–50 oder Als uns die Haustür zugenagelt wurde
ZDF 1981, 72 Minuten
20 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer hat sich die Sektorengrenze zu einer „modernen Grenze“ verwandelt. Die Erinnerung an das, was hier einmal geschehen ist, verschwindet. Hans-Dieter Grabe will mit seinem Film dem Vergessen entgegenarbeiten.
13.00 Uhr
Volker Koepp
Märkische Heide, märkischer Sand
Märkische Trilogie, Teil 2
Kamera Thomas Plenert, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, DDR 1990, 55 Minuten
Im ersten Teil seiner „Märkischen Trilogie“ hatte sich Voelker Koepp 1988 der Märkischen Kleinstadt Zehdenick und ihrer hundertjährigen Ziegelei-Tradition zugewandt. Als Koepp und Plenert sich im Herbst 1989 erneut zu Dreharbeiten nach Zehdenick begeben, ahnen sie nicht, dass sie den Zusammenbruch der DDR aus dem märkischen Blickwinkel heraus filmen werden.
14.00 Uhr
Volker Koepp
Märkische Gesellschaft mbH
Märkische Trilogie, Teil 3
Kamera Thomas Plenert, DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH, WDR, DDR/BRD 1991, 74 Minuten
Im Jahr Eins des vereinigten Deutschlands machen sich Regisseur Volker Koepp und Kameramann Thomas Plenert erneut nach Zehdenick auf, um den Spuren der märkischen Ziegelindustrie nachzugehen. Sie drehen am selben Ort, der nicht mehr derselbe ist. „Märkische Gesellschaft mbH“ zeigt, wie an die Stelle der harten Arbeit lähmende Arbeitslosigkeit getreten ist.
15.15 Uhr
Helke Misselwitz
Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann
Kamera Thomas Plenert, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, DDR 1989, 49 Minuten
Jahreswechsel 1988/1989. Im Mittelpunkt steht eine im Familienbetrieb geführteKohlenhandlung in Prenzlauer Berg, sieben Kohlenmänner und ihre Chefin. Der Alltag ist geprägt von körperlicher Schwerstarbeit und aussichtslosen Reparaturanstrengungen. Am Ende sagt die Chefin: „Wissen Sie, die Leute machen sich alle was vor, die wollen die Wahrheit nicht wissen.“
16.15 Uhr
Helga Reidemeister
Im Glanze dieses Glückes
Regie: Helga Reidemeister, Johann Feindt; Buch: Dieter Schumann, Tamara Trampe, Johann Feindt; BRD 1990, 85 Minuten
Der Film versucht zu illustrieren, wie scheinbar tief verankerte Werte mit der Demontage der Mauer zerfallen. Aus Reiseeindrücken und Gesprächen mit Bewohnern Ostdeutschlands entsteht ein höchst heterogenes Bild von Stimmungen zwischen Hoffnung, Trauer und Ressentiment. Eine Gemeinschaftsproduktion von west- und ostdeutschen Filmemachern, die im Frühjahr 1990 den problematischen Seiten der staatlichen Einigung auf der Spur sind.
17.45 Uhr
Jochen Kuhn
Die Beichte
Animationsfilm. Buch, Malerei, Kamera, Sprecher, Musik und Produktion: Jochen Kuhn; BRD 1990, 11 Minuten
Jochen Kuhns Beitrag zur Wiedervereinigung: Der Papst und Erich Honecker nehmen einander die Beichte ab…
18.00 Uhr
Jürgen Böttcher
Die Mauer
Kamera Thomas Plenert, DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH, Gruppe „document“, 1990, 99 Minuten
Jürgen Böttcher und Kameramann Thomas Plenert zeigen, was sich im Winter 1989/90 an der Mauer nach deren Fall ereignet und wem sie dort begegnen – Mauerspechten, Spaziergängern, Touristen, geschäftstüchtigen Kinder und vor allem Grenzern, die plötzlich ihre Aufgabe verloren haben. Mittels Filmprojektionen auf letzten Mauersegmenten werden 100 Jahre deutscher Geschichte lebendig – ohne gesprochenen Kommentar, aber mit der Bilderkraft des Malers Jürgen Böttcher festgehalten.