23.3.2006

Vorankündigung: Vom Hören und Sehen – sonambiente berlin 2006

Berlin im Juni 2006: Fanjubel im Olympiastadion, Autohupen auf dem Kudamm,
babylonisches Sprachengewirr in den Cafes in Mitte. Die Fußball-Weltmeisterschaft
generiert viele Geräusche und macht die Stadt zum Klangkunstwerk: sonambiente berlin
2006 - das festival für hören und sehen knüpft hier an und begleitet diese Kulisse sechs
Wochen lang vom 1. Juni bis 16. Juli.

Zum zweiten Mal nach 1996 bietet das Festival sonambiente den vielen verschiedenen
Spielarten akustischer Kunst eine Plattform und verbindet Bildende Kunst, Klangkunst,
Performance-, Video- und Medienkunst und Musik. Das Festival untersucht dabei die
wachsende Bedeutung von Klang auch in der Bildenden Kunst und bringt Künstler aus
diesem Feld mit Klangkünstlern an rund einem Dutzend Spielorten zusammen.

Highlights des Eröffnungswochenendes von sonambiente berlin 2006 vom 1. bis 5. Juni
sind u. a. eine raumgreifende Licht-Klang-Installation der österreichischen Künstlergruppe
[dy’na:mo] am U-Bahnhof Potsdamer Platz, die Performance des freq_out orchestra um
den schwedischen Künstler Carl Michael von Hausswolff sowie eine musikalische
Uraufführung des in Mexico-City lebenden Spaniers Santiago Sierra, der 2003 den
spanischen Biennale-Pavillon in Venedig gestaltete. Vor allem aber öffnet die
sonambiente_ausstellung ihre Tore; sie steht im Zentrum des sechswöchigen Festivals.
Sie zeigt Arbeiten von rund 40 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern
wie Candice Breitz, Janet Cardiff/Georg Bures Miller, Terry Fox, Christina Kubisch,
Bernhard Leitner, Aernout Mik, Helen Mirra, Carsten Nicolai, Finnbogi Pétursson und nicht
zuletzt Pipilotti Rist mit Gudrun Gut. Live-Performances, Konzerte, Künstlergespräche und
eine Filmreihe ergänzen das Ausstellungsprogramm, das während der gesamten
Festivalzeit an fünf zentralen Orten, unter anderem in beiden Häusern der Akademie der
Künste zu sehen und zu hören sein wird. Erstmals werden das Heizkraftwerk Mitte in der
Köpenicker Straße und die ehemalige Polnische Botschaft Unter den Linden als
Veranstaltungsorte genutzt. Viele Arbeiten thematisieren die ungewöhnlichen räumlichen
Gegebenheiten der verschiedenen Ausstellungsorte, beziehen sich direkt auf Berlin und
dokumentieren den Wandel der Stadtstruktur.

Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern bindet sonambiente berlin 2006 eine
Reihe internationaler künstlerischer Hochschulen und Universitäten ein, die im
sonambiente_laboratorium Arbeiten von herausragenden Studenten und Absolventen
vorstellen. Die Allianz-Kulturstiftung unterstützt diese Ausstellung in der Ausstellung;
Allianz-Immobilien stellt dafür ein komplettes Gebäude zur Verfügung.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt von sonambiente berlin 2006 ist der Doppelpaß
zwischen Kunst und Fußball. So richtet Tilman Küntzel in der Akademie der Künste am
Pariser Platz eine Art ‚Entschleunigungsraum‘ ein. Fans können sich in der sich täglich
erweiternden Klanginstallation Puls und Blutdruck messen lassen und in einer Schlafröhre
relaxen. Der junge belgische Künstler Kris Vleeschouwer vernetzt eigens aufgestellte
Flaschencontainer am Pariser Platz und der Fanmeile mit einer raumgreifenden,
spektakulären Installation, die ebenfalls in der Akademie der Künste am Pariser Platz
gezeigt wird. Und der Bundesfilmpreisträger und zweifache Grimmepreisträger Alfred
Behrens komponiert aus Aufnahmen von Fangesängen seine ‚Originaltonkantate’ „We’ll
never walk alone – Europäische Stadiensounds“, die im beieindruckenden Atrium der
Dresdner Bank am Pariser Platz jeden Abend zu hören sein wird. Last but not least lädt
das Festival vom 9.6. bis 9.7. ins Haus der Berliner Festspiele ein, um in der von Kalle
Laar gestalteten sonambiente_public viewing sound art lounge die Fußballspiele der
WM live und mit künstlerischer Umrahmung mitzuverfolgen.

Auch Radio- und Internetspezifische Projekte werden Teil von sonambiente berlin 2006
sein. So die regelmäßige Intervention im öffentlichen Stadtraum, durchgeführt von dem in
New York lebenden Nicaraguaner Ricardo Miranda Zuñiga. Der Künstler, der auf Ars
Electronica 2004 in Linz ausgezeichnet wurde, baut einen Einkaufswagen zu einer
mobilen Radiostation um. Mit „Public Radio“ kann er ortsungebunden live ins Radio
senden und ins Internet streamen. Die schon an sonambiente 1996 beteiligte namhafte
belgische Künstlerin und Filmemacherin Ana Torfs stellt auf der Internetseite von
sonambiente www.sonambiente.net ihr Netzkunstprojekt über das „Hollywood-Songbook“
von Hanns Eisler vor, das in Zusammenarbeit mit der Dia Art Foundation in New York
entstanden ist. Und der ebenfalls aus Belgien stammende Medienkünstler Guy van Belle
unterzieht sonambiente selbst einer netzspezifischen Reflexion unter Einbindung
zahlreicher internationaler ‚Mitspieler’.

Veranstaltet wird sonambiente berlin 2006 von Berliner Festspiele und Akademie der
Künste. Initiiert und kuratiert wird das Festival von Matthias Osterwold (Künstlerischer
Leiter von MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele) und Georg
Weckwerth (Freischaffender Künstler und Kurator). Das Festival wird gefördert durch
Hauptstadtkulturfonds und unterstützt von der Allianz-Kulturstiftung.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial erhalten Sie bei Goldmann PR Berlin und unter
www.sonambiente.net

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Pressekontakt
Goldmann PR & Kulturmanagement, Birgit Söllner, Zimmerstr. 11, 10969 Berlin
Tel +49-(0)30-259357-11, Fax +49-(0)30-259357-29
birgit.soellner@goldmannpr.de
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