11.3.2025
5-5-5-5 cut
Raimund Kummer / Daniel Ott
RaumKlangIntervention
10. April – 14. Mai 2025, Pariser Platz
5 Räume, 5 Skulpturen, 5 Instrumentalist*innen, 5 Wochen, 5 Stunden täglich: Der Bildhauer Raimund Kummer und der Komponist Daniel Ott setzen eine gemeinsame künstlerische Arbeit in den historischen Ausstellungssälen am Pariser Platz um. Kummers Skulptur-Fragmente und Videoarbeiten durchschneiden die räumliche Mittelachse, Otts Instrumentalmusik setzt musikalische Schnitte – 5-5-5-5 cut. Diese RaumKlangIntervention setzt eine Initiative der Sektion Bildende Kunst fort, in der Akademie-Mitglieder unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen zusammen Projekte entwickeln.
In ihrer Zusammenarbeit reagieren die beiden Künstler auf eine gemeinsam produzierte Spur, die das Gehen als wiederkehrendes Element in Form von Schritten hör- und sichtbar macht. Daniel Otts komponierte instrumentale Passagen für Klarinette, Saxophon, Trompete, Viola, Kontrabass und Schlagzeug reagieren auf fünf Skulptur-Fragmente und drei projizierte Videos Raimund Kummers, die axial in den Ausstellungsräumen platziert sind. Otts Kompositionen werden live aufgeführt und von Musiker*innen kontinuierlich durch die Säle bewegt. Die RaumKlangIntervention ist ein musikalisch-choreografisches und visuell-skulpturales Experiment, das ortsspezifisch für die Ausstellungssäle konzipiert ist. In diesem Parcours werden Besucher*innen zu räumlichen und auditiven Entdeckungen im Live-Moment der Begegnung mit den Musiker*innen und Kummers Skulptur-Fragmenten und Videos als Teil seines Archivs eingeladen.
Entsprechend der Raumfolge sind von Raimund Kummer folgende Arbeiten zu sehen: Krummer Deutscher (2000–2002), Signifikanzloch (1985/1991), Zerbrochener Blick, Knobelsdorff-Achse (2004/2016), Piano (1981/2021), Mʼama non m’ama (1994), Faded out (1988–2024), bis hierher und nicht weiter, non plus ultra (2014). Daniel Otts Instrumentalmusik bezieht sich klanglich auf die Tonspur der Schritte und gleichzeitig auf die unterschiedlichen Atmosphären der fünf Skulpturen.
Mit: Jone Bolibar Núñez (Klarinette), Jana De Troyer + Ruth Velten (Saxophon), Rike Huy + Paul Hübner (Trompete), Josa Gerhard (Viola), Adam Goodwin (Kontrabass), Max Andrzejewski + Mikołaj Rytowski (Schlagzeug)
Raimund Kummer,1954 in Mengeringhausen/Waldeck geboren, lebt in Berlin und Ripatransone/Italien. Er zählt zu den Künstler*innen, die maßgeblich zur Erweiterung des Material- und Skulpturenbegriffs beigetragen und das Erzählerische als Kategorie in die zeitgenössische Bildhauerei wieder neu integriert haben. Die Infragestellung des Kunstsystems, seiner Institutionen und Normierungen, führten Kummer seit den 1970er Jahren zu einer Erweiterung von Formen und Rahmenbedingungen künstlerischer Produktionsformen, der Erschließung neuer Kontexte sowie dem Ausloten der Schwelle zwischen Bildgrenze und Realität. Von 1995 bis 2022 war er Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Kummer arbeitet in den Medien Skulptur, temporäre Installation, Fotografie, Film und Sound. Zuletzt zeigte er 2017 in Berlin die Einzelausstellung „Sublunare Einmischung“im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und 2022 die Doppelausstellung „Schließ die verdammten Eisfach! / Kummer weint“ an der HBK Braunschweig. Raimund Kummer ist seit 2007 Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Bildende Kunst.
Daniel Ott, 1960 in Grub/Appenzell/Schweiz geboren, lebt in Berlin. Nach der Ausbildung zum klassischen Pianisten begann er seine Laufbahn zwischen Komposition, Musiktheater, Interdisziplinarität und der Konzeption neuer Formen und Formate, mit denen er das Potenzial der Musik und ihrer Darbietung auslotet. Er hat unter anderem für die Staatsoper Stuttgart, das Theater Bielefeld, die Donaueschinger Musiktage, das Museum für Moderne Kunst Frankfurt, das Festival Alpentöne in Altdorf, den Basler Rheinhafen, die Wittener Tage für neue Kammermusik, sowie für die Expo Hannover (Musik zum Schweizer Pavillon von Peter Zumthor, 2000) und den Berliner Westhafen (Klanginstallation mit 68 Musiker*innen aus der Freien Szene, 2022) gearbeitet. Seit 2005 ist er Professor für Komposition und Experimentelles Musiktheater an der Universität der Künste Berlin. Daniel Ott ist seit 2015 Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Musik.
Ausstellungsdaten
5-5-5-5 cut. Raimund Kummer / Daniel Ott
RaumKlangIntervention
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
10. April – 14. Mai 2025 / Eröffnung am 9. April 2025
Presserundgang: Dienstag, 8. April 2025, 11 Uhr
Öffnungszeiten: Di – Sa 14 – 19 Uhr, So, Feiertag 11 – 19 Uhr
Eintritt € 10/7, frei bis 18 Jahre, dienstags
Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste:
ARTEFAKT Kulturkonzepte, Stefan Hirtz und Ursula Rüther
Tel. 030 440 10 686, mail@artefakt-berlin.de