21.11.2024

Busoni-Kompositionspreis wird fortgesetzt
Maximiliano Alejandro Soto Mayorga und Lauren Siess Preisträger*innen 2024

Preisverleihung und Konzert am 30. November 2024, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz

Der Busoni-Kompositionspreis geht in diesem Jahr an den in Deutschland lebenden chilenischen Komponisten Maximiliano Alejandro Soto Mayorga. Die US-amerikanische Komponistin Laureen Siess erhält den Förderpreis.
Die Preisverleihung mit Konzert findet am Samstag, den 30. November 2024, in der Akademie der Künste am Pariser Platz statt. Die Laudationes halten die Akademie-Mitglieder der Sektion Musik Chaya Czernowin, Hanna Hartman und Cornelius Schwehr. Akademie-Präsident Manos Tsangaris begrüßt. Das ensemble mosaik und Alexey Potatov spielen unter der Leitung von Magnus Loddgard Kompositionen der beiden Preisträger*innen und des Namensgebers des Preises, Ferruccio Busoni. Siess lotet in ihrer Uraufführungskomposition mit Klängen der E-Gitarre die Logik eines imaginären Ökosystems aus. Soto Mayorga strebt in seinen heterogenen Kompositionen danach, die (Un)Möglichkeit der Konzeption des Neuen zu überwinden, indem er so unterschiedliche Elemente wie serielles Denken, traditionelle Tonalität, Noise-Music und lateinamerikanische Straßen- und Zirkusmusik verbindet. In Gedenken an den in diesem Jahr verstorbenen Stifter des Preises, Aribert Reimann, Komponist und Akademie-Mitglied, erklingt zudem seine frühe kraftvolle Klavier-Komposition „Spektren“.

Der Busoni-Kompositionspreis wurde 1988 von Aribert Reimann gestiftet und wird im Abstand von zwei bis drei Jahren an junge Komponist*innen für besonders qualitätvolle und neuartige Kompositionsansätze vergeben. Er ist mit 6.000 Euro dotiert, sein Förderpreis mit 2.500 Euro. Die Akademie der Künste freut sich mitteilen zu können, dass Aribert Reimann es ermöglicht hat, dass dieser Preis auch über seinen Tod hinaus fortgesetzt wird. Mit der Auszeichnung fördert die Akademie der Künste den kompositorischen Nachwuchs; seit 1992 zusätzlich auch Kompositionsstudent*innen. Die letzten Preisträger*innen waren Igor Santos und Elias Jurgschat (2021).

Maximiliano Alejandro Soto Mayorga
, geboren 1991 in Santiago in Chile, absolvierte sein Kompositionsstudium in Chile bei Rafael Díaz Silva und Jorge Martínez Ulloa sowie in Deutschland mit einem Master und Konzertexamen bei Johannes Schöllhorn. Seine Werke reichen von szenischen Miniaturen über Kammermusikformationen bis zu Orchesterkompositionen. Soto Mayorga unterrichtet an Universitäten und engagiert sich mit Kompositionskursen für Kinder. Zu seinen Auszeichnungen zählen Stipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen 2024, Neustart Kultur 2022 und Residencia Ibermúsicas 2020 sowie die Teilnahme an den Meisterkursen des SWR Sinfonieorchesters 2024 und 2021. Zudem erhielt er Kompositionspreise wie IBERMÚSICAS 2023, Ad Libitum 2024/25 und 2021/22 sowie den Kompositionspreis der Chilenischen Akademie der Schönen Künste 2016. Seit 2017 wurden über vierzig Werke auf internationalen Festivals uraufgeführt, darunter Festivals wie Sommer in Stuttgart, Forum Neuer Musik, EstOvest (Torino, IT), Open Ears (Ontario, CND), .abeceda (Bled, SLO), Ensems (Valencia, E) und Nuntempa (Xalapa, MEX).

Lauren Siess
, geboren 1996 in den USA, ist Komponistin, Bratschistin und Improvisatorin. Sie erhielt ihren Bachelor in Viola (2019) von der New Yorker Juilliard School, die sie mit einem Kovner-Stipendium besuchte. Derzeit absolviert sie ihren Master in Komposition an der Hochschule für Musik Dresden. In den vergangenen Jahren hat sie bei Stefan Prins, Manos Tsangaris, Mark Andre, Sivan Cohen Elias und Hannes Seidl studiert. In ihrer Arbeit erforscht sie „imaginäre Ökosysteme“ und organische Prozesse; häufig setzt sie selbstgebaute Instrumente in Beziehung zu Standardinstrumenten. Als Improvisatorin tritt sie mit Bratsche und No-Input-Mixer auf. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Werke für das MDR Sinfonieorchester und das Arditti Quartett.

Programm

Begrüßung: Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste
Laudationes: Chaya Czernowin, Hanna Hartman/Cornelius Schwehr
Ferruccio Busoni: Elegie in Es-Dur BV 286 (1919/20)
Lauren Siess: in disoriented gardens, invasive wax eats flowers (2014, UA)
Aribert Reimann: Spektren (1967)
Maximiliano Alejandro Soto Mayorga: FRAMED (2023)
Maximiliano Alejandro Soto Mayorga: Cyanotypie (2022 rev. 2024, UA)
Es spielen das ensemble mosaik, Alexey Potapov, Magnus Loddgard (Dirigent).

Veranstaltungsdaten
Busoni-Kompositionspreis 2024
an Maximiliano Alejandro Soto Mayorga (Preisträger) und Lauren Siess (Förderpreisträgerin)
Preisverleihung und Konzert
Samstag, 30. November 2024, 19 Uhr, Eintritt frei
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57 1514

Vgl. Pressmeldung vom 30.09.2024