4.4.2022

MORGEN: 18. Akademie-Gespräch
Russland und Ukraine – Künstlerinnen und Künstler diskutieren über Krieg und Frieden

Mit Sergei Loznitsa, Svetlana Lavochkina, Sasha Marianna Salzmann, Volker Weichsel und Jeanine Meerapfel. Moderation: Claudia Dathe

Dienstag, 5. April, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514. Um Reservierung wird gebeten.

In Europa ist Krieg. In der Ukraine befinden sich Künstlerinnen und Künstler in unmittelbarer Lebensgefahr. In Russland werden sie durch Protestaktionen, deren eigentliches Ziel die Regierung ist, an der internationalen Zusammenarbeit gehindert. Wie reagieren künstlerisch tätige Menschen aus der Ukraine, Russland und anderen europäischen Ländern auf diese Erfahrung? Darüber diskutiert Filmemacherin und Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel am morgigen Dienstag, 5. April, mit ihren Gästen in der Akademie der Künste am Pariser Platz.

Mit:
Svetlana Lavochkina, Schriftstellerin
Sergei Loznitsa, Filmemacher
Jeanine Meerapfel
, Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste
Sasha Marianna Salzmann, Schriftsteller*in und Dramatiker*in
Volker Weichsel, Politikwissenschaftler und Redakteur der Zeitschrift Osteuropa
Moderation: Claudia Dathe, Literaturübersetzerin

Svetlana Lavochkina, geboren 1973,wuchs in der östlichen Ukraine auf und lebt heute in Leipzig. Sie ist Autorin sowie Übersetzerin ukrainischer und russischer Lyrik. Lavochkina schreibt auf Englisch, ihre Texte wurden in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien in den USA und Großbritannien veröffentlicht. 2013 wurde ihre Novelle Dam Duchess mit dem Pariser Literaturpreis ausgezeichnet. Der Roman Puschkins Erben (OT: Zap) stand 2015 auf der Shortlist vom Tibor Jones Pageturner Preis in London. Ihr neuer Roman Die rote Herzogin (Verlag Voland & Quist) spielt im südostukrainischen Saporischschja. Er erschien zwei Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges.

Sergei Loznitsa Der ukrainische Filmemacher wurde 1964 in Belarus geboren, wuchs in Kiew auf und zog 1991 zum Regiestudium nach Moskau. Seit 2001 wohnt er überwiegend in Deutschland. Er hat über 20 Dokumentarfilme, darunter Maidan (2014), sowie vier Spielfilme gedreht. Für Donbass erhielt er 2018 den Prix Un Certain Regard in Cannes. Für seinen neuesten  Dokumentarfilm Babyn Jar. Kontext (2021) über das Massaker, bei dem deutsche Nationalsozialisten und ihre Helfer im September 1941 in einer Schlucht bei Kiew über 33.000 Jüdinnen und Juden erschossen, hat er Material aus deutschen, russischen und ukrainischen Archiven bearbeitet.

Jeanine Meerapfel wurde 1943 in Buenos Aires geboren. Sie ist seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste. Die Filmemacherin drehte zahlreiche Filme, darunter der Dokumentarfilm Im Land meiner Eltern (1981) und der Spielfilm Der deutsche Freund (2012). Ihr filmischer Essay Eine Frau hat im Mai 2022 auf dem DOK.fest München Deutschland-Premiere. Er behandelt Themen wie Emigration, Erinnern und Vergessen. 2020 initiierte sie die „Europäische Allianz der Akademien“, das sind über 60 Kunstakademien, die für Demokratie und die Freiheit der Kunst einstehen.

Sasha Marianna Salzmann,geboren 1985 in Wolgograd, wohnte bis 1995 in Moskau und lebt momentan in Berlin. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise erhalten, u. a. den Kunstpreis Berlin 2020. Von 2013 bis 2016 war sie Hausautor*in am Maxim Gorki Theater Berlin (bis 2015 auch Künstlerische Leitung des STUDIO Я). Ihr Debütroman Außer sich wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Ihr Roman Im Menschen muss alles herrlich sein erschien 2021 im Suhrkamp Verlag. Am 11. Mai erhält sie den Preis der Literaturhäuser 2022.

Volker Weichsel, geboren 1973, studierte Politikwissenschaft und Slavistik in Mannheim und Kiew; er wurde mit einer Arbeit über nationalpolitische Traditionen und europapolitische Konzepte in der Tschechischen Republik promoviert. Er ist Redakteur der Zeitschrift Osteuropa. Daneben ist er Übersetzer aus dem Russischen, Französischen, Englischen und Tschechischen, darunter Artur Klinau: Minsk. Sonnenstadt der Träume (Suhrkamp 2006) und Valentin Akudowitsch: Der Abwesenheitscode: Versuch, Weißrussland zu verstehen (Suhrkamp 2013).

Veranstaltungsdaten
18. Akademie-Gespräch:
Russland und Ukraine – Künstlerinnen und Künstler diskutieren über Krieg und Frieden
Dienstag, 5. April 2022, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
In englischer Sprache
Eintritt frei: Um Spenden für die Initiative Ukraine-Hilfe Berlin e.V. wird gebeten. Tickets können vorab online gebucht werden. Spenden sind vor Ort über Spendenboxen in bar oder über die Webseite www.ukraine-hilfe-berlin.de möglich.
Pressekarten-Reservierung: 030 200 57-1514, presse@adk.de

Um Ansteckungsmöglichkeiten weiterhin zu minimieren, gilt für Veranstaltungen der Akademie der Künste bis zum 30. April 2022 die 3G-Regel. Es besteht die Möglichkeit, sich vor Ort testen zu lassen.
Aktuelle Hygiene-Regeln

Vgl. Pressemeldung vom 29. März 2022