2.6.2021
Akademie der Künste trauert um Dani Karavan (1930–2021)
Am 29. Mai 2021 starb in Tel Aviv im Alter von 90 Jahren der Künstler Dani Karavan, geboren 1930 in Tel Aviv und Mitglied der Akademie der Künste seit 2008. Er lebte in Tel Aviv, Jerusalem, Florenz und Paris – den Städten, in denen er auch seine künstlerische Ausbildung durchlief.
Sein umfassendes und in vielen Orten der Welt zu findendes Œuvre umfasst Wandbilder und Theaterausstattungen, Environments und skulpturale Arbeiten, nicht zuletzt eine Reihe von Monumenten und Denkmalen. Bekannt in den frühen Lebensjahren wurde er mit Negev Monument, Be'er Sheva, Israel, 1963-1968; mit Jerusalem. Stadt des Friedens, Wandrelief im Plenarsaal der Knesset, Jerusalem, 1965–1966, und dem Holocaust-Denkmal im Weizmann Institut für Wissenschaftliche Forschung, Rehovot, Israel, 1972. 1976 vertrat Dani Karavan Israel auf der Biennale in Venedig und 1977 beteiligte er sich an der documenta 6 in Kassel. Zu seinen Hauptwerken ab den 1990er-Jahren zählen die bekannten Monumente Passagen – Hommage an Walter Benjamin, Portbou, Spanien, 1990–1994; Place de la Tolérance – Hommage à Yitzhak Rabin im Sitz der UNESCO, Paris, 1993–1998; Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, Berlin, 1999–2012, und Square of Culture, Tel Aviv, 2005–2012. Sein Werk wurde international in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen wahrgenommen. Eine umfassende Retrospektive wurde 2007–2008 in Tel Aviv und Berlin gezeigt. Dani Karavan wurde in vielen Ländern für sein Werk geehrt, u. a. mit dem Kaiserring der Stadt Goslar, 1996; UNESCO Artist of Peace 1996, 1998 mit dem Premium Imperiale des japanischen Kaiserhauses, mit der Goethe Medaille 1999 und seit 2014 Chevalier de la Légion d'honneur (Frankreich).
„Karavans Werk ist mir auf meiner Reise durch Israel besonders in Erinnerung geblieben. Als Architekt war ich natürlich ebenso angeregt wie begeistert von den Räumen und ihrem Verhältnis zur Landschaft, zum Horizont, zur menschlichen Figur. Karavan hat schon mit dem Denkmal für die Negev Brigade vor mehr als fünfzig Jahren sehr eindrucksvolle Spuren hinterlassen, die – über ihren unmittelbaren Erinnerungszweck hinaus – jeden Menschen tief berühren.“ Matthias Sauerbruch, Direktor der Sektion Baukunst
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste