17.3.2021
Memories in Music
Festival zeitgenössischer Musik
Konzerte, Installationen, Audiowalks, Symposium
digital & outdoor & indoor
6. – 9. Mai und 6. – 7. August 2021
Akademie der Künste, Berlin, Hanseatenweg
Mit dem Festival „Memories in Music“ stellt die Akademie der Künste Formen der Erinnerungskultur in der zeitgenössischen Musik vor. Musik und Klang speichern und vermitteln Erinnerungen von Erfahrungen, Geschichte, Kultur. Sie migrieren mit Menschen und verflechten sich mit anderen Musiken. Wie zeitgenössische Komponist*innen und Musiker*innen diese Erinnerungsstränge musikalisch verarbeiten, sie neu verorten, gewichten und politisieren, ist Thema des Festivals.
Im Zentrum steht dabei eine dialogische und recherchebasierte Auseinandersetzung mit Konfliktlinien, Migrationsbewegungen, kolonialem Gedächtnis und indigenen Klangvorstellungen. Das Programm führt aktuelle (Uraufführungs-)Werke mit Positionen aus den 1970er/1980er-Jahren zusammen. Kirsten Reese und Erkki Veltheim beispielsweise spiegeln Kolonialgeschichte in ihren musikalischen Recherchen zu den Expeditionen des brandenburgischen Naturforschers Ludwig Leichhardt im Norden Australiens. Annesley Black beschäftigt sich mit den Vuntut Gwitchin in Nordkanada und einer dort entstandenen Fiddle-Kultur. Das Festival macht bekannt mit den beiden zentralen Figuren brasilianischer Klangkunst zwischen europäischer und indigener Ästhetik, Guilherme Vaz und Walter Smetak. Das Lebenswerk von Walter Zimmermann wird als Erinnerungsarbeit vorgestellt. Das Konzert „Voice Affairs“ thematisiert in sieben Kompositionen die Stimme und den Kulturraum Libanon als Dialog arabischer und europäischer Musik. Carola Bauckholt erinnert an den Gesang bedrohter Vögel, Petros Ovsepyan an die durch Migration verlorene Sprache.
Das Festival startet mit dem zweitägigen digitalen Symposium „Curating Diversity in Europe“ (6. – 7. Mai). Auf einem Parcours im nischenreichen Außenraum der Akademie der Künste am Hanseatenweg sind audiovisuelle Installationen, Live-Auftritte von Musikern und Konzertinterventionen vom Dach der Akademie inszeniert (6. – 9. Mai). Audiowalks bringen Radiokompositionen und Hörspiele zu Gehör (6. Mai – 7. August). Das ensemble Mosaik und die Neuen Vocalsolisten laden zu Publikumskonzerten ein (6. – 7. August). Livestreams und andere digitale Angebote komplettieren das Programm. Begleitend erscheint ein umfangreiches Programmbuch mit Arbeitsmaterialien.
„Memories in Music“ ist ein Projekt der Sektion Musik der Akademie der Künste, kuratiert von Julia Gerlach, Sekretär der Sektion Musik, in Zusammenarbeit mit den Akademie-Mitgliedern Samir Odeh-Tamimi und Walter Zimmermann. Das Festival ist Auftakt des Akademie-Programmschwerpunktes „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ mit Veranstaltungen und einer Ausstellung von Mai bis November 2021.
Weitere Informationen (ab 1.4.): www.adk.de/gedaechtnis
Mit Matti Aikio/Katarina Barruk/Maja S. K. Ratkje, Panos Aprahamian, Carola Bauckholt, Dániel Péter Biró, Annesley Black, Tony Buck, Tony Elieh, Ensemble Adapter, ensemble mosaik, Carlos Gutierrez/ECOEIN, Leopold Hurt, Thomas Kessler, Manolis Manousakis, Aya Metwalli, Neue Vocalsolisten Stuttgart, Silvia Ocougne, Samir Odeh-Tamimi, Petros Ovsepyan, Kirsten Reese, Youmna Saba, Marco Scarassatti, Annette Schmucki, Walter Smetak, Livio Tragtenberg, Guilherme Vaz, Erkki Veltheim, Sabine Vogel, Ute Wassermann, Daniel Wilfred, Raed Yassin, Cynthia Zaven, Walter Zimmermann, u. a.
Projektpartner „Memories in Music“: Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Deutschlandfunk Kultur, Goethe-Institut (Beirut, La Paz), Irtijal Festival Beirut, Musik der Jahrhunderte, Neue Vocalsolisten, Onassis Cultural Center/Stegi Athen und Ultima Oslo Contemporary Music Festival
Medienpartner: VAN, Digital in Berlin, taz
gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
und die Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung
Das Symposium „Curating Diversity in Europe“ ist ein Projekt von Sounds Now in Kooperation mit der Akademie der Künste, der inm / field notes und dem Ultima Festival Oslo. Kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union
Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste:
AMIONT Musik & Kultur, Dominique Schweizer
M. +49 (0)176 96572527, ds@amiont.de