20.11.2020
Haus Dr. Felix Baensch
Akademie der Künste in Sorge um Hans Scharoun-Bau
Die Akademie der Künste beobachtet mit Sorge das Schicksal des Hauses Baensch in Berlin-Spandau, das ihr ehemaliger Präsident Hans Scharoun in den Jahren 1934/35 entworfen und umgesetzt hat.
Haus Baensch zählt mit Haus Schminke, Haus Mattern und Haus Moll zu den bedeutendsten in den 1930er-Jahren realisierten Einfamilienhäusern des berühmten Architekten, die sich u. a. aufgrund ihrer ausgesprochen raffinierten Grundrisslösungen und der Verzahnung zwischen Innen- und Außenraum auszeichnen. Der Garten des Hauses Baensch wurde von dem Landschaftsarchitekten Hermann Mattern zusammen mit Herta Hammerbacher und Karl Foerster gestaltet, mit denen Hans Scharoun mehrfach eng zusammenarbeitete. Auch bei Mattern gibt es eine Verbindung zur Akademie der Künste, von 1965 bis zu seinem Tod 1971 war er außerordentliches Mitglied der Sektion Baukunst.
Obwohl das Privathaus in Spandau seit 1971 in der Berliner Denkmalliste eingetragen ist, wurden in der jüngsten Vergangenheit Teile des Hauses und große Abschnitte des Gartens zerstört. Von einem Versuch der behutsamen Anpassung der historischen Substanz an zeitgenössische Bedürfnisse, den die Genehmigungsbehörde zunächst mitgetragen hatte, kann nicht mehr gesprochen werden. Die Umbauten gingen deutlich über die genehmigten Baumaßnahmen hinaus, die Baustelle wurde zwei Mal stillgelegt und schließlich versiegelt.
Als Erbin und Verwalterin des bedeutenden Scharounschen Nachlasses fordert die Akademie der Künste einen respektvollen Umgang mit diesem Kulturerbe. Sie ruft alle Beteiligten zur allumfassenden Wiederherstellung und unbedingten Erhaltung des Baudenkmals auf.