24.1.2020
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Shoah von Claude Lanzmann
27. Januar, Filmvorführung, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Mit Shoah schuf der Regisseur Claude Lanzmann einen der unerbittlichsten Filme über den Völkermord an den europäischen Juden. In seinem neuneinhalbstündigen Werk, an dem er elf Jahre lang arbeitete, deckt er minutiös die Mechanismen der Vernichtungsmaschinerie auf und fängt in erschütternden Szenen die Qual ein, sich zu erinnern. Dabei verzichtete er auf jegliches Archivmaterial und eine Kommentierung. Die Veranstaltung am kommenden Montag, den 27. Januar, in der Akademie der Künste am Hanseatenweg basiert auf der Initiative des internationalen literaturfestivals berlin, das anlässlich des 75-Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zu einer weltweiten Aufführung des Films aufgerufen hat.
Zwei Tage nach der Filmvorführung von Shoah zeigt die Akademie der Künste am 29. Januar den bislang selten aufgeführten zweiteiligen dokumentarischen TV-Film Zeugen – Aussagen zum Mord an einem Volk von Karl Fruchtmann. Hier verfolgt der Regisseur, der selbst kurzzeitig in einem KZ interniert war, eine andere Strategie als Lanzmann. Er konzentriert sich ausschließlich auf die Opfer und hält sich als Interviewer ganz im Hintergrund. Über den Film und seine Bedeutung für die Erinnerungskultur sprechen Doron Kiesel (Zentralrat der Juden), Ruth Preusse (Haus der Wannsee-Konferenz), Andres Veiel (Regisseur), Lea Wohl von Haselberg (Medienwissenschaftlerin). Im Archiv der Akademie der Künste befindet sich der Nachlass von Karl Fruchtmann.
Veranstaltungsdaten
Montag, 27. Januar 2020, ab 10 – 21 Uhr, Pause 14.30 – 15.30 Uhr, Eintritt frei
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Shoah. Dokumentarfilm von Claude Lanzmann, FR 1985, 569 Min. OmU
Mittwoch, 29. Januar 2020, 18 Uhr, Eintritt frei
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Zeugen – Aussagen zum Mord an einem Volk
TV-Dokumentarfilm von Karl Fruchtmann, BRD 1981
Teil 1: 117 Min., Teil 2: 118 Min
Diskussion zwischen Teil 1 und Teil 2