18.1.2017

Akademie der Künste vergibt den Kunstpreis Berlin Jubiläumsstiftung 1848/1948
Emin Alper erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2017

Preisverleihung am 18. März durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel

Der türkische Filmemacher Emin Alper erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2017. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis jährlich und im Turnus ihrer sechs Sektionen im Auftrag des Landes Berlin. Zudem werden sechs Kunstpreise Berlin in Höhe von jeweils 5.000 Euro verliehen.

Die Jury, der die Akademie-Mitglieder Jutta Brückner, Georg Seeßlen und Andres Veiel angehörten, zeichnet mit Emin Alper einen Regisseur aus, der sich mit seinen beiden Filmen Beyond the Hill und Frenzy als außergewöhnlicher cineastischer Erzähler präsentiert. Alper sei es mit beiden Arbeiten gelungen, aus den Innenwelten seiner Protagonisten ein tiefgründiges Bild einer durch alltägliche Gewalt zerrissenen türkischen Gesellschaft zu entwickeln.

Emin Alper wurde 1974 in Konya, Türkei, geboren und lebte bis 1985 in der Provinzstadt Ermenek. Nach seinem Highschool-Abschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften und promovierte im Fach Moderne Türkische Geschichte an der Bosporus-Universität in Istanbul. Dort war er auch aktives Mitglied des Filmclubs der Universität. Erste Kurzfilme entstanden bereits während des Studiums: Mektup (2005) und Rıfat (2006). Sein Spielfilm-Debüt Tepenin Ardı – Beyond the Hill (2012) hatte Premiere im Forum der Berlinale. Alper gewann mehr als 30 nationale und internationale Preise. Sein zweiter Spielfilm Abluka (Festivaltitel: Frenzy) (2015) lief auf den Festivals von Venedig (Spezialpreis der Jury), Toronto, München, Busan und Hongkong und wurde mehrfach ausgezeichnet. Emin Alper lehrt an der Technischen Universität von Istanbul am Fachbereich Geistes- und Sozialwissenschaften.

Den Kunstpreis Berlin in der Sparte Bildende Kunst erhält der Bildhauer Axel Anklam. In der Baukunst geht der Preis an den spanischen Architekten Francisco Mangado. Die Sektion Musik zeichnet die ebenfalls aus Spanien stammende Komponistin Elena Mendoza aus. In der Literatur geht der Preis an die Schriftstellerin Annett Gröschner. Valery Tscheplanowa wird von der Sektion Darstellende Kunst für ihre schauspielerischen Leistungen ausgezeichnet. In der Film- und Medienkunst wird die griechische Filmemacherin Athina Rachel Tsangari geehrt.

Der Kunstpreis Berlin Jubiläumsstiftung 1848/1948 wurde 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 von dem Berliner Senat gestiftet. Seit 1971 wird er von der Akademie der Künste im Auftrag des Landes verliehen. Preisträger des Großen Kunstpreises der letzten Jahre waren Frank Castorf (2016), Sherko Fatah (2015) und Mathias Spahlinger (2014). Die Preisverleihung findet am Samstag, dem 18. März 2017, um 19 Uhr, im Akademie-Gebäude am Pariser Platz statt.