28.9.2016
Terminerinnerung: „Gedächtnis und Gerechtigkeit“
Öffentliches Symposium mit Filmprogramm, Lesungen und Ausstellung
29. September – 1. Oktober 2016, Akademie der Künste, Hanseatenweg
Die Akademie der Künste und das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) haben KünstlerInnen, JuristInnen und AktivistInnen aus der ganzen Welt nach Berlin zu dem Symposium „Gedächtnis und Gerechtigkeit“ eingeladen. Diskutiert werden historische und aktuelle Themen wie die Entwicklung der internationalen Strafjustiz seit den Nürnberger Prozessen, die Aufarbeitung von Diktaturverbrechen in Lateinamerika sowie Beispiele von Kolonialverbrechen und ihre Folgeerscheinungen weltweit. Dabei werden die komplexen Wechselverhältnisse von Recht, kollektiver Erinnerung und Geschichtsschreibung disziplin-, länder- und epochenübergreifend beleuchtet. Die öffentlichen Diskussionsrunden werden von Filmvorführungen, Lesungen und einer Ausstellung künstlerischer Arbeiten begleitet. Der Eintritt ist frei.
Bei der Eröffnungsveranstaltung an diesem Donnerstagabend (29. September) steht die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983), die als Beispiel einer umfassenden gesellschaftlichen und juristischen Aufarbeitung von Massenverbrechen gilt, im Mittelpunkt.
Das Programm am Freitag (30. September) eröffnet eine Diskussion über die (Nicht)Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland und ihre kulturelle Reflexion. Weitere Beiträge beleuchten, wie aus der Notwendigkeit einer internationalen Strafjustiz der Strafgerichtshof in Den Haag etabliert wurde sowie die Fortsetzung kolonialer Gewalt am Beispiel des Algerienkriegs.
Am Sonnabend (01. Oktober) geht es zunächst um Traumata, Erinnerung und die Frage nach der visuellen Darstellbarkeit von Kriegsgewalt. Inwiefern Tribunale einen angemessenen Anklagerahmen darstellen, diskutieren die Teilnehmenden am Beispiel von Milo Raus „Kongo-Tribunal“. Schließlich stehen die Kriegskonflikte der Gegenwart in Syrien und Irak sowie deren Bedeutung für Europa und Deutschland zur Debatte.
Mit u.a.: Jeanine Meerapfel (Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste), Wolfgang Kaleck (Generalsekretär des ECCHR), Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), Beatriz Brinkmann (Aktivistin, Santiago de Chile), Estela de Carlotto (Präsidentin der Vereinigung der Großmütter der Plaza de Mayo, Buenos Aires), Erich Hackl (Schriftsteller, Wien), Eduardo Molinari (Künstler, Buenos Aires), Milo Rau (Regisseur, Köln), Kathrin Röggla (Schriftstellerin und Vizepräsidentin der Akademie der Künste, Berlin), Ilija Trojanow (Schriftsteller, Berlin), Peter Weiss (Rechtsanwalt und Vizepräsident Center for Constitutional Rights, New York)
Programm und AkteurInnen unter: http://gedaechtnis-und-gerechtigkeit.de
Eine Kooperation der Akademie der Künste und des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Für Rückfragen
ECCHR, Anabel Bermejo, T 030 69 81 97 97, bermejo@ecchr.eu
Naomi Hennig, T 0179 6 23 94 18, hennignaomi@gmail.com