30.3.2016
Dezentrale Musik
Akademie stellt Aktionen und Konzerte zum Thema öffentliche und mobile Musikpraxis vor
30. März – 19. April 2016
„Dezentrale Musik“, das Musikprogramm zur aktuellen Akademie-Ausstellung „DEMO:POLIS – Das Recht auf Öffentlichen Raum“, stellt die Idee einer öffentlichen, mobilen Musik in den Mittelpunkt. Über einen Zeitraum von drei Wochen experimentieren Komponistinnen und Komponisten sowie Ensembles aus Köln, Frankfurt und Berlin mit musikalischen Modellen von Vergemeinschaftung. Sie entwickeln und realisieren ihre Konzepte in je einwöchigen Aufenthalten im und um das Akademie-Gebäude am Hanseatenweg. Jeweils dienstags werden die Ergebnisse der Arbeitsphasen mit weiteren Werken in eintrittsfreien Konzerten präsentiert.
In der ersten Woche (30. März - 5. April) errichten François Sarhan, Niklas Seidl & Ensemble hand werk, Köln, mit dem Programm „In & Out“ eine „Zentrale für Dezentrales“. Die Musiker erkunden täglich und öffentlich immer neue Bereiche des Gebäudes, implantieren Musik, direkt oder von anderen Orten über Lautsprecher hörbar gemacht, reagieren auf die Ergebnisse und verändern Klänge, Besetzungen und Inhalte. Nach und nach entsteht eine sprechend-performative Situationsmusik.
Konzert 5.4., 20 Uhr, mit Werken von François Sarhan, Niklas Seidl, Maximilian Marcoll
Neele Hülcker & Ensemble MAM.Manufaktur für aktuelle Musik, Frankfurt, richten in der zweiten Woche (6. - 12. April) ein ASMR-STUDIO sowie Kopfhörer-, Lautsprecher- und bewegliche Hörstationen ein, die das ‚Autonomous Sensory Meridian Response‘-Phänomen aus verschiedenen Perspektiven künstlerisch bearbeiten. Leise Geräusche und Flüstern sollen ein angenehmes Kopfkribbeln auslösen, das Entspannung und Wohlbefinden verspricht. Der Raum ist täglich für zwei Stunden von 14 bis 16 Uhr für Publikum geöffnet.
Konzert 12.4., 20 Uhr, mit Werken von Neele Hülcker, Paul Hübner
Die „Dezentralisierung von Immobilien“ betreiben Matthias Kaul & Ensemble LUX:NM, Berlin, in der dritten Woche (13. - 19. April). Was in der digitalen Welt als „Morphing” bekannt ist, übertragen sie experimentell auf Instrumente. Den Klang der „Immobilie“ Konzertflügel leiten Mikrophone und Drähte in stets andere Instrumente weiter, so dass am Ende der Kette ein durch viele Partikularklänge mobilisierter neuer Sound entsteht. Überall im Haus findet der Besucher Matthias Kauls Walkmen, kleine „Hörhilfen“, die erst Klang von sich geben, wenn man sich mit ihnen bewegt.
Konzert 19.4., 20 Uhr, mit Werken von Matthias Kaul, Jaroslaw Plonka, Jef Chippewa
Zwei unterschiedliche „Horizontalen“ spannen sich über den gesamten Projektzeitraum: Maximilian Marcoll kondensiert in Elude, Rephrase musikalische Prozesse in abwechselnder Instrumental- und Studioarbeit zu akustischen Graffitis (Aufführungen an den Sonntagen 3., 10., 17. April, 15 Uhr). Und die Electrical Walks Berlin von Christina Kubisch führen die Besucher per Induktionskopfhörer auf einen ungewöhnlichen elektromagnetischen Parcours im Umfeld der Akademie (bis 29. Mai, Di-So).
Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin Tiergarten, Tel. 030 200 57-2000
Weitere Informationen: www.adk.de/dezentrale-musik, Facebook https://tr.im/Z0AOQ
Pressekontakt: Brigitte Heilmann, Tel. 030 200 57-1513, E-Mail heilmann@adk.de