11.9.2015
Akademie der Künste präsentiert das Rolf-Ricke-Archiv
Veranstaltung am 18. September
Die Akademie der Künste hat das umfangreiche, außerordentlich vielseitige Archiv des Galeristen Rolf Ricke übernommen und präsentiert es am 18. September 2015 in einer Veranstaltung.
Rolf Ricke gilt als einer der bedeutendsten Vermittler US-amerikanischer Kunst in Europa. Mit der Pop Art beginnend, setzte er sich als Galerist seit 1963 in Kassel und später in Köln leidenschaftlich und kompromisslos für eine neue, sich damals herausbildende Kunst ein, die heute als Process Art, Concept Art oder Minimal Art bezeichnet wird. In dem Wunsch, direkt mit den Künstlern zusammenzuarbeiten, entwickelte er eine neue Art von Galerie: Nicht die Kunstwerke wurden über den Atlantik transportiert, sondern die Künstler kamen, um in Deutschland zu arbeiten. Ricke vertrat über vierzig Jahre zahlreiche und wegweisende Künstler, unter ihnen Gary Kuehn, Richard Artschwager und Donald Judd, Richard Serra und Keith Sonnier, seit Mitte der 1980er Jahre auch Künstler wie Steven Parrino und David Reed, Fabián Marcaccio und Carl Ostendarp, dazu europäische Positionen wie Philippe Cazal, Birgit Werres, Günter Umberg und Pia Fries.
Das Archiv umfasst ca. 15 laufende Meter Schriftgut und Fotografien aus den Jahren 1962 bis 2015. Von besonderer Bedeutung ist dabei die umfangreiche Korrespondenz mit etwa 12.000 Briefen von mehr als 450 Künstlern, Sammlern und Partnern aus dem Kunst- und Museumsbetrieb. Die ebenfalls außergewöhnlich umfassende Fotosammlung gestattet einen Überblick über das Werk der von Ricke vertretenen Künstler, vor allem zu Beginn ihrer Schaffenszeit. Unterlagen zu den Gruppen- und Einzelausstellungen in der Galerie Ricke, zu An- und Verkäufen, zum Leihverkehr und größeren Ausstellungsprojekten sowie Künstlerdokumentationen und Ausstellungsmaterialien veranschaulichen einen großen Bereich der Kunstentwicklung und des Kunstmarkts in den letzten 50 Jahren.
Zur Archivpräsentation hält Christiane Meyer-Stoll, Kuratorin am Kunstmuseum Liechtenstein, einen einführenden Vortrag über Rolf Ricke und seine nachhaltige Pionierleistung für die Rezeption zeitgenössischer Kunst seit 1960. Irmela Roelcke spielt Werke von Johann Sebastian Bach und György Kurtág. Gary Kuehn, David Reed und Pia Fries sprechen über ihre Arbeit mit Rolf Ricke. Er selbst berichtet über die Unterschiede im Kunsthandel damals und heute. In einer Projektion werden Fotografien von Ausstellungen der Galerie Ricke gezeigt, originale Dokumente und Fotografien aus dem Archiv sind in Vitrinen zu sehen.
Veranstaltungsdaten
Rolf Ricke – „Was ist denn das für eine Art?“
Archivpräsentation, Vortrag, Konzert und Diskussion (in deutscher und englischer Sprache)
Freitag, 18. September 2015, 20 Uhr, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Eintritt € 5/3
Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514
Für Rückfragen
Michael Krejsa/Anke Matelowski, Archiv Bildende Kunst, Tel. 030 20057-4051/4042, krejsa@adk.de, matelowski@adk.de