15.11.2012

Konrad-Wolf-Preis 2012 an Meg Stuart

Performance und Preisverleihung am Sonntag, den 18. November 2012, 19 Uhr

„Signs of Affection“ (2010), Tanz Meg Stuart, Musik Brendan Dougherty
Laudatio Johan Simons
Gespräch Meg Stuart, Bettina Masuch, Johan Simons
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Berlin-Mitte
Begrenztes Kartenkontingent, Kartenreservierung Tel. 030 200 57-1000, Eintritt frei

Der Konrad-Wolf-Preis 2012 der Akademie der Künste wird am kommenden Sonntag an Meg Stuart verliehen. Die in Berlin lebende US-amerikanische Tänzerin und Choreografin gehört zu den Schlüsselfiguren des zeitgenössischen Tanzes. Mit dem Preis zeichnet die Jury aus Akademie-Mitgliedern Meg Stuart für die Radikalität ihrer Körperforschungen aus und für die Impulse, die sie der Darstellenden Kunst damit gibt. Der Jury gehörten der Regisseur Johan Simons, die Schauspielerin Elisabeth Schwarz und der Bühnenbildner Bert Neumann an. Die Preisverleihung wird von einem kurzen Solo Meg Stuarts eingeleitet, die Laudatio hält Johan Simons, im Anschluss spricht Meg Stuart mit der Tanzexpertin und Festivalleiterin Bettina Masuch sowie Johan Simons.

Meg Stuart, 1965 in New Orleans geboren, studierte Tanz an der New York University. Von 1986 bis 1992 tanzte sie in der Kompanie von Randy Warshaw in New York und assistierte dem ehemaligen Trisha-Brown-Tänzer zunehmend auch in der choreografischen Arbeit. Ihr erstes abendfüllendes eigenes Stück entstand 1991 im Auftrag des belgischen Festivals Klapstuk: „Disfigure Study“. Meg Stuart blieb in Europa und zunächst Belgien, wo sie 1994 ihre Gruppe Damaged Goods gründete, mit der sie bis heute mehr als 20 Produktionen realisierte.
Mehrfach war Meg Stuart auch artist in residence an deutschsprachigen Schauspielbühnen: am Schauspielhaus Zürich, an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, im PACT Zollverein Essen und an den Münchner Kammerspielen. In ihren vielfach ausgezeichneten Arbeiten untersucht sie, wie die Welterfahrung der Menschen, ihre Ängste, Erlebnisse und Schocks, ihre Körper und ihr Bewegungs-repertoire prägen. Kontrolle und Kontrollverlust, Verhüllung und Entblößung sind Themen, die immer wiederkehren. Zudem gibt es eine psychoanalytische Ebene in ihren Choreographien –  Geträumtes, Halluziniertes oder surreal beschleunigte Passagen.

Benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR wird der mit 5.000 Euro dotierte Konrad-Wolf-Preis jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der Darstellenden Kunst oder der Film- und Medienkunst vergeben. Preisträger waren u. a. Ken Loach, Christoph Marthaler, Volker Schlöndorff, Klaus Michael Grüber, Lars von Trier, Edgar Reitz, Simon McBurney, Avi Mograbi (2009), Alvis Hermanis (2010) und Béla Tarr (2011).

Vgl. Pressemitteilung vom 5. Oktober 2012

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