12.10.2009

30. Akademie-Gespräch zur Flüchtlingsthematik

"Festung Europa"
Ulrike Holler im Gespräch mit Nissrin Ali, Karl Kopp, Kalliopi Lemos, Gerald Steven Pinedo, Alexandros Zavos und Klaus Staeck

Video und Fotos von Gerald Steven Pinedo

Dienstag, 20. Oktober 2009, 19 Uhr, Pariser Platz 4, Plenarsaal
Eintritt € 5,-/€ 3,-/bis 18 Jahre Eintritt frei
Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514

2008 landeten nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und der Menschenrechtsorganisation Fortress Europe etwa 70.000 Bootsflüchtlinge an den europäischen Küsten. 1.500 Menschen haben allein im vergangenen Jahr ihre Flucht nicht überlebt. Die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen der Hilfsorganisationen weit höher. Entlang den europäischen Grenzen entstehen immer mehr unzumutbare Unterkünfte für Flüchtlinge aus afrikanischen und asiatischen Ländern, und fast täglich kommt es zu lebensgefährlichen Zurückweisungen auf hoher See. Anlässlich der Installation "At Crossroads" von Kalliopi Lemos auf dem Platz des 18. März / vor dem Brandenburger Tor – die Arbeit ist noch bis zum 30. Oktober zu sehen – lädt Akademie-Präsident Klaus Staeck am Dienstag, den 20. Oktober, um 19 Uhr, zu einem Gespräch über die gegenwärtige europäische Flüchtlingspolitik in die Akademie der Künste ein.

Seine Gäste sind: Nissrin Ali, staatenlose Kurdin aus Syrien, lebt seit sechs Jahren als "geduldeter Flüchtling" in Deutschland, für ihr Engagement für die Rechte von Asylbewerbern wurde sie in diesem Jahr mit dem Menschenrechtspreis der Stiftung PRO ASYL ausgezeichnet. Karl Kopp, Europareferent von PRO ASYL, gehört dem Vorstand des Europäischen Flüchtlingsrates ECRE (European Council on Refugees and Exiles) an, verantwortlich für die europaweite Vernetzung von PRO ASYL mit Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen. Kalliopi Lemos, griechische Künstlerin, thematisiert in ihren Installationen Fragen nach Identität, Migration und Grenzziehung, lebt und arbeitet in London. Gerald Steven Pinedo, Bildhauer und Maler, als Sohn einer Inderin und eines Afrikaners auf den niederländischen Antillen aufgewachsen, arbeitet seit 2005 an dem Projekt "The Boat People" mit Foto- und Videoarbeiten und lebt in Köln. Alexandros Zavos, Präsident des Hellenic Migration Policy Institute mit Sitz in Athen, dessen Aufgabe es ist, die griechische Regierung in Fragen der Migrationspolitik zu beraten. Es moderiert Ulrike Holler, ehemalige Hörfunk-Journalistin beim Hessischen Rundfunk, die sich seit Jahren u.a. mit den Themen Asyl, Abschiebung und sozialer Randgruppen befasst.

Das 30. Akademie-Gespräch findet auf Deutsch und Englisch statt und wird simultan übersetzt.

Die englische Fassung dieser Pressemeldung finden Sie hier.

Pressekontakt: Anette Schmitt, Tel. 030 200 57-1509, schmitt@adk.de

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