29.10.2008

Kulturelle Dialoge. Dieter Schnebel und Klaus Heinrich zum Verhältnis von „Musik und Zeit“

„Das Glück der Wiederkehr eines schon fast vergessenen Anfangs“

Freitag, 31.10.2008, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Eintritt € 12/6

Mit der nächsten Ausgabe der Reihe „Kulturelle Dialoge“  lädt die Akademie der Künste zur Fortsetzung der Gespräche zwischen Komponisten und Geistes- bzw. Naturwissenschaftlern ein. Seit 2004 finden diese öffentlichen Diskurse zu ausgewählten Themen statt.
Am kommenden Freitag treffen sich der Komponist Dieter Schnebel, einer der namhaftesten Vertreter der experimentellen Musik, und der Religionsphilosoph Klaus Heinrich, dessen Vorlesungen legendären Ruf erlangten und als Singularitäten ins Berliner Universitätsgedächtnis eingegangen sind. Beide haben sich durch unorthodoxe Haltungen, widerständiges Denken und Eintreten für geistige Freiheit einen besonderen Namen gemacht. Im Mittelpunkt ihrer Begegnung stehen Aspekte zum Verhältnis von „Musik und Zeit“.
Sie erörtern u.a. Parallelen zwischen musikalischer Wahrnehmung und psychischen Prozessen im Schnittpunkt des Erinnerns, wenn Vergangenes vergegenwärtigt wird wie in der Wiederholung.

Der Pianist Ernst Surberg spielt Schnebels Klavierstück „Es ist Zeit“ in den zwei Fassungen von 1983 und 2003.

Klaus Heinrich wurde 1927 in Berlin geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er als Luftwaffenhelfer wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt wurde, studierte er an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin, wo er denunziert und bedroht wurde. Er war 1948 studentischer Mitbegründer der Freien Universität Berlin. Seit 1952 lehrte Heinrich, ab 1971 als ordentlicher Professor für Religionswissenschaft auf religionsphilosophischer Grundlage, an der Freien Universität, wo er 1995 emeritiert wurde.

Dieter Schnebel wurde 1930 in Lahr/Baden geboren. Er studierte Musik, evangelische Theologie und Philosophie in Freiburg und Tübingen. Anschließend war Schnebel zunächst als Pfarrer und Lehrer tätig. An der Berliner Hochschule der Künste erhielt er 1976 eine Professur für Experimentelle Musik und Musikwissenschaft, die er bis 1995 inne hatte. Er gründete hier u.a. „Die Maulwerker“. Seine Arbeit als Theologe setzte Schnebel als Prediger an der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Berlin-Lichterfelde fort. Seit 1991 ist er Mitglied der Akademie der Künste.

Pressekontakt: Brigitte Heilmann, Tel. (030) 200 57-1513, heilmann@adk.de
Akkreditierungen unter Tel. (030) 200 57-1514, presse@adk.de

Druckversion