9.7.2008

Neue Mitglieder der Akademie der Künste

Die Akademie der Künste gibt die Namen der neuen Mitglieder bekannt, die auf der Frühjahrs-Mitgliederversammlung am 26. April 2008 gewählt wurden. Die Genannten haben mittlerweile ihre Mitgliedschaft bestätigt.

Dani Karavan
(Sektion Baukunst)
1930 in Tel Aviv geboren, Künstler, Bühnenbildner, Bildhauer. Lebt und arbeitet in Tel Aviv, Paris und Florenz. Gestaltet in vielen Ländern Arbeiten im urbanen und landschaftlichen Umfeld. 1976 repräsentierte er Israel auf der Biennale von Venedig, seither zahlreiche Skulpturen und Environments sowie Ausstellungen weltweit. Ausgewählte Werke u.a.: Negev Monument, Be’er Sheva, Israel (1963-1968); Kikar Levana, Tel Aviv (1977-1988); Ma’alot, Köln (1980-1986); Way of Light, Seoul (1987-1988); Way of Human Rights, Nürnberg (1989-1993); Passagen, Hommage an Walter Benjamin, Portbou, Spanien (1990-1994); Square of Tolerance – Hommage an Yitzhak Rabin, Paris (1993-1998); Garten der Erinnerung, Duisburg (1996-1999); The way of peace, Nitzana, Israel (1996-2000); 1933, Duisburg (2003); Mifgash-Herrenabend, Berlin (2004-2006). Aktuelle Ausstellung: Dani Karavan – Retrospektive, Tel Aviv und Berlin (2007-2008). Ausgewählte Auszeichnungen u.a.: Praemium Imperiale, Art Association, Japan (1998); Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Kunst und Wissenschaften, Berlin (1998); Mitglied der Accademia dell’Arte del Disegno, Florenz (2000); Ehrendoktorwürde vom Weizmann Institute of Science in Rehovot/Israel (2002); Piepenbrock Preis für Skulptur, Berlin (2004); Premio Michelangelo, Carrara (2005).
 
 
Luca Lombardi
(Sektion Musik)
1945 in Rom geboren, lebt am Albaner See (Italien). Studium in Wien und Rom, anschließend, ab 1968, Kurse bei Karlheinz Stockhausen, Bernd Alois Zimmermann, Vinko Globokar und Herbert Eimert. 1973 Meisterschüler von Paul Dessau an der Akademie der Künste und Promotion über Hanns Eisler. Unterrichtete am Mailänder Konservatorium (1973-1978), seither freischaffender Komponist. Lombardi hat mittlerweile mehr als 150 Kompositionen, darunter Opern, Symphonien, Oratorien, Kantaten, Kammer- und Klaviermusik, veröffentlicht. Dozententätigkeit in Europa, den USA, Kanada, mehreren lateinamerikanischen Ländern und Japan. Stipendien und Studienaufenthalte u.a. Japan Foundation (2002); Berliner Wissenschaftskolleg (1988/89); Schreyahn-Stipendium des Landes Niedersachsen (1990). Seine 1991 in Basel uraufgeführte Oper „Faust. Un travestimento“ wurde mit dem SIAE-Preis des italienischen Vereins der Komponisten und Verleger ausgezeichnet. Weiterhin war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD (1998) sowie Fellow des Hanse Wissenschaftskollegs (HWK) in Delmenhorst (1997/98 und 2003/04). Er ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Artikel zur Musik und zur Philosophie der Kunst. Jüngste Veröffentlichung „Construction of Freedom and Other Writings“ über Musik und Gesellschaft.

Fritz Mierau
(Sektion Literatur)
1934 in Breslau geboren, lebt in Berlin. Slawist und Übersetzer aus dem Russischen, Literaturwissenschaftler, Essayist und Herausgeber. Autor u.a. von: „Erfindung und Korrektur. Tretjakovs Ästhetik der Operativität“ (1976), „Zwölf Arten die Welt zu beschreiben. Essays zur russischen Literatur“ (1988), „Sergej Jessenin. Eine Biographie“ (1992), „Das Verschwinden von Franz Jung. Stationen einer Biographie“ (1998), „Mein russisches Jahrhundert. Autobiographie“ (2001) u.a.. Hinzu kommen Herausgaben Jessenins, Bloks, Mandelstams, Tretjakows, Pasternaks, Florenskis und Franz Jungs. Fritz Mierau hat sich große Verdienste um die Erforschung der deutsch-russischen Literaturbeziehungen im 20. Jahrhundert erworben. Preise u.a.: Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1988), Literaturpreis zur deutsch-sowjetischen Verständigung (1991), Ehrengabe der deutschen Schillerstiftung Weimar (1992), Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1996), Karl-Otten-Preis des Deutschen Literaturarchivs Marbach (1999).


Boris Mikhailov
(Sektion Bildende Kunst)
1938 in Charkov, Ukraine, geboren. Fotograf, lebt und arbeitet in Charkov und in Berlin. Nach einer Ausbildung als Ingenieur wendet er sich ab 1966 als Autodidakt der Fotografie zu. In vielen fotografischen Serien dokumentiert Mikhailov das Leben in der sowjetischen Gesellschaft und die Folgen der gesellschaftlichen Veränderungen seit 1989. Ausstellungen u.a.: Saatchi Gallery, London (2001); Museum of Modern Art, New York (2001); The Photographer's Gallery, London (2001); mehrere Ausstellungen in Berlin, darunter DAAD Galerie, Neuer Berliner Kunstverein, Haus der Kulturen der Welt (alle 2001); Galerie Barbara Weiss (2002 und 2004) und Kulturforum Berlin (2005); Pace/MacGill Gallery, New York (2002); Fotomuseum Winterthur (2003); Frans Hals Museum, Haarlem (2003); Shugoarts, Tokyo (2003 und 2007); Barbican Gallery, London (2003); Institute of Contemporary Art, Boston (2004); Galeria Helga de Alvear, Madrid (2004); Centre de la Photographie, Genf (2005), Sprengelmuseum, Hannover (2007); Biennale di Venezia (2007). Auszeichnungen u.a. Albert Renger-Patzsch Buchpreis (1997); Award of Coutts Contemporary Art Foundation, Switzerland (1996); Auszeichnung der Hasselblad-Stiftung, Schweden (2000); The Citibank Private Bank Photography Prize (2001); Kraszna-Krausz Book Award, London (2001).


Terézia Mora
(Sektion Literatur)
1971 in Sopron am Neusiedlersee, Ungarn, geboren, kam 1990 nach Berlin zum Studium der Hungarologie und Theaterwissenschaften und studierte anschließend an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Seit 1998 ist sie freie Autorin und Übersetzerin, u.a. von Peter Esterházy. Sie lebt in Berlin. Veröffentlichungen u.a.: „Seltsame Materie“, Erzählungen (1999), „Alle Tage“, Roman (2004). Übersetzungen: „Harmonia Caelestis“ von Peter Esterházy (2001), „Minutennovellen“ von Istvan Örkeny (2002), „Die letzte Fenstergiraffe“ von Péter Zilahy (2004), „Meines Helden Platz“ von Lajos Parti Nagy (2005). Preise und Stipendien u.a.: Ingeborg-Bachmann-Preis (1999), Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis (2000), Kunstpreis Berlin, Förderungspreis Literatur (2004), Preis der Leipziger Buchmesse (2004), Stipendium der Villa Massimo (2006), Franz-Nabl-Preis (2007).

Enno Poppe
(Sektion Musik)
1969 in Hemer/Sauerland geboren, lebt in Berlin. Studierte an der Universität der Künste Berlin Komposition und Dirigieren bei Friedrich Goldmann und Gösta Neuwirth (1990-1996), ab 1994 auch Klangsynthese und algorithmische Komposition an der Technischen Universität Berlin und am ZKM Karlsruhe. Anschließend Meisterschülerstudium an der UdK ebenfalls bei Friedrich Goldmann. Seit 1998 leitet Poppe das „ensemble mosaik“. Er unterrichtete Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin (2002-2004), und erhielt Kompositionsaufträge von international bekannten Ensembles und Orchestern wie Ensemble Modern, Klangforum Wien oder DSO Berlin. Im April 2008 war in der Staatsoper Unter den Linden Berlin/Magazin sein szenisches Stück „Arbeit Nahrung Wohnung“ (Texte: Marcel Beyer) zu erleben. Aufführungen auf Festivals u.a. in Berlin, München, Saarbrücken, Wien, Köln, Barcelona, Lviv (Lemberg), St. Petersburg, Paris und Witten. Auszeichnungen und Preise u.a.: Studienaufenthalt an der Cité Internationale des Arts, Paris (1996); Boris-Blacher-Preis (1998); Kompositionspreis der Stadt Stuttgart (2001); Stipendiat der Akademie Schloss Solitude (2002/03); Busoni-Kompositionspreis der Akademie der Künste, Berlin (2002); Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung (2004); Schneider-Schott-Preis (2005).


Rolf Schuster
(Sektion Baukunst)
1953 in Duisburg geboren, Architekt, lebt in Düsseldorf. Studium an der FH Düsseldorf und TH Darmstadt. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kaiserslautern (1982-1986); Architekturbüro Mahler Gumpp Schuster, Stuttgart (1987-1994). Seit 1988 gemeinsames Architekturbüro Schuster Architekten mit Jochen Schuster; Professur an der Bergischen Universität Wuppertal (1996-2003); seit 2003 Professur an der Technischen Universität Braunschweig. Auswahl von Bauten: Lippisches Landesmuseum, Detmold (1991-1997); Erweiterung Schulzentrum, Voerde (1993-1994); Bahnhöfe Schwebebahn Wuppertal (1993-2000); ICE-Bahnhof, Limburg (1997-2002); Zentrale Polizeitechnische Dienste NRW, Duisburg (1998-2001); Stadion Salzburg, Wals Siezheim (1999); Dorothea-Schlözer-Schule, Lübeck (2007). Auszeichnungen (Auswahl): 1996 Deutscher Architekturpreis, Auszeichnung; 1997 und 2004 BDA-Auszeichnung „Gutes Bauen“; 1998 Architekturpreis Nordrhein-Westfalen; 2003 Deutscher Fassadenpreis 2004; 2005 IIOC/IAKS Award in Bronze.


Daniel Spoerri
(Sektion Bildende Kunst)
1930 geboren in Galati, Rumänien. Lebt seit 2007 in Wien. Tänzer, Dichter, Regisseur und Objektkünstler. Wurde als  bildender Künstler vor allem mit den sogenannten „Fallenbildern“ (60er Jahre) bekannt. Seine Karriere begann in den 50er Jahren als Tänzer in Bern. Später machte er sich als Restaurantchef (70erJahre) und Begründer der Eat Art einen Namen (Eat Art Galerie in Düsseldorf und zahlreiche Bankette). Lehrtätigkeit an der Fachhochschule für Kunst und Gestaltung Köln (1977-1982); Professur an der Kunstakademie München (1983-1989). In den 90er Jahren schuf er den ausgedehnten Skulpturenpark Il Giardino in Seggiano, 1997 Gründung der Stiftung Hic Terminus Haeret. Ausstellungen u.a.: Ludwig Museum, Budapest (2002); The Brno House of Art, Brno, Tschechische Republik, und KunstHausWien, Wien (beide 2003); Palazzo Magnani, Reggio Emilia (2004); Museo Civico Revoltella, Triest (2005); Galerie La nuova pesa, Rom (2005); Fondation George Grard, Gijverinkhove, Belgien (2005); Staatliches Museum Schwerin (2006); Kunstsammlung Neubrandenburg (2006); Centro per l’arte contemporanea Luigi Pecci, Prato, und Sprengel Museum, Hannover (beide 2007). Preise u.a.: Grand Prix National de la Sculpture (1993); Eckhart-Witzigmann-Preis (2007).

Druckversion