21.4.2008

Akademie der Künste trauert um Frank Michael Beyer

Frank Michael Beyer lebt nicht mehr. Am Sonntag, dem 20. April 2008, ist er im Kreise seiner Familie nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Sein Tod berührt umso mehr, als es ihm noch vergönnt war, im März seinen 80. Geburtstag mit erfolgreichen Konzerten und Uraufführungen von jüngst entstandenen Musikwerken gefeiert zu sehen.

Der in Berlin geborene Komponist hatte in dieser Stadt sein Schaffens- und Wirkungszentrum. Er lehrte an der Universität der Künste von 1968 bis 1993 Komposition, begründete zahlreiche Initiativen wie die Reihe „musica nova sacra“, die „Bach Tage Berlin“, das Institut für Neue Musik an der UdK oder die Orchesterkonferenz. Als Mitglied der Akademie der Künste brachte er seine reiche Erfahrung in die Arbeit des Hauses ein. 17 Jahre leitete Frank Michael Beyer die Sektion Musik (1986 bis 2003) und blieb ihr bis zuletzt verbunden.

In seinem schöpferischen Œuvre führte er einen intensiven Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Musik, Natur und Religion bilden darin eine Einheit, der er sich von Werk zu Werk immer wieder neu zu versichern suchte. Seinen Begriff von Klassizität hatte er vor allem am antiken Erbe Griechenlands und der Musik Johann Sebastian Bachs geschult. Frank Michael Beyer empfand sich tief in der christlich-abendländischen Kultur verwurzelt. Seine Musik ist der Kontinuität verpflichtet, jenseits von Verfremdung und Bruch, ohne die Zeitgenossenschaft zu verleugnen.

Akademie-Präsident Klaus Staeck betont: „Die Akademie der Künste trauert um einen herausragenden Künstler, einen engagierten Mitstreiter. Wie kaum ein anderer fühlte sich Frank Michael Beyer für unsere Künstlersozietät und ihren gesellschaftlichen Auftrag verantwortlich. Ich werde seine Freundschaft, seine Erfahrungen und seinen Rat sehr vermissen.“

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