6.2.2007
Michael Degen: "Wenn ich nicht so alt wäre - jetzt würde ich das Land verlassen"
Michael Degen liest aus seiner Biografie „Nicht alle waren Mörder“ und spricht mit
Klaus Staeck und Thomas Roth über Antisemitismus und die Gegenwart der Geschichte
Freitag, 23. Februar, 19 Uhr (Korrektur bitte beachten: Freitag statt Mittwoch)
Akademie der Künste, Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
„Wenn ich nicht so alt wäre – jetzt würde ich das Land verlassen“ sagt der Schauspieler und Autor Michael Degen aus Enttäuschung über die heutige Auseinandersetzung mit der Situation der Juden in Israel. In einem Gespräch mit Klaus Staeck, dem Präsidenten der Akademie der Künste, und Thomas Roth, dem Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, erläutert er die Hintergründe zu dieser Aussage.
Michael Degen war elf Jahre alt, als er 1943 vor den Nazis untertauchen und sich mit seiner Mutter zwei Jahre lang verstecken musste. Das autobiografische Buch, das von der ARD verfilmt wurde, basiert auf den Erinnerungen des Autors an seine Kindheit und handelt von seiner Flucht vor der Verhaftung durch die Gestapo, vom Leben unter falscher Identität im Berlin der Nazi-Zeit und von der Hilfe von Menschen, die den Verfolgten trotz der drohenden Gefahr Unterschlupf gewährten.
Michael Degen, geb. 1932 in Chemnitz, dessen Vater durch Folterungen im KZ Sachsenhausen starb, schrieb das Buch „Nicht alle waren Mörder – Eine Kindheit in Berlin“ im Jahr 2002. Nach seiner Zeit in Israel Anfang der 1950er Jahre, als er an den Kammerspielen in Tel Aviv engagiert war, kehrte er nach Berlin zurück und spielte im Ensemble von Bertolt Brecht am Deutschen Theater. Im Laufe seiner Theater- und Filmkarriere arbeitete er in vielen europäischen Städten mit renommierten Regisseuren wie Ingmar Bergmann, George Tabori, Peter Zadek und Claude Chabrol zusammen. Dem Fernsehpublikum ist Michael Degen unter anderem durch seine Rolle in „Die Buddenbrooks“ bekannt.
Die Lesung mit Gespräch ist eine Veranstaltung der Akademie der Künste, des ARD-Hauptstadtstudios und der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung.
Eintritt frei
Kartenreservierung (Zählkarten wegen begrenzter Platzkapazität): (030) 200 57 1000
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