1.6.2004

Übernahme des Cornelius Schnauber-Archivs

Veranstaltung zur Eröffnung des Archivs am 8. Juni in der Akademie der Künste

Briefe von Ilse Aichinger, Alfred Andersch, Boris Blacher, Günter Eich, Eugen Gomringer, Peter Handke, Fritz Hochwälder, Ernst Jandl, Uwe Johnson, Hermann Kesten, Georg Kreisler, Ernst K?enek, Siegfried Lenz, Jakov Lind, Golo Mann, Ludwig Marcuse, Adolf Muschg, Friedrich Torberg, Peter Turrini, Walter Vogt, Wim Wenders, Christa Wolf u. a. enthält das Archiv des Literaturwissenschaftlers und Autors Prof. Dr. Cornelius Schnauber, das die Stiftung Archiv der Akademie der Künste und das Filmmuseum Berlin vor kurzem übernommen haben. Auch die Filmmaterialien entstanden aus Schnaubers persönlichen und wissenschaftlichen Kontakten, insbesondere seine Briefwechsel mit Curt Siodmak und Fred Zinnemann. Wertvolle Bestandteile des Schnauber--Archivs bilden zahlreiche Originalmanuskripte von Fritz Lang, ein von Brecht und Lang unterschriebener Originalvertrag von 1942 über den Film "Hangmen also die" (damals noch unter dem Arbeitstitel "Never Surrender") sowie die 2000 Blatt umfassende Korrespondenz von Fritz Lang mit der Filmhistorikerin Lotte Eisner aus den Jahren 1959 bis 1972. Diese Materialien dokumentieren insbesondere das langjährige Engagement des Universitätsprofessors für den deutsch--amerikanischen Kultur--Austausch und die Erforschung der deutschsprachigen Emigration in den USA. So sind interessante Korrespondenzen Schnaubers aus den an der University of Southern California in Los Angeles organisierten Programmen "German Semester", "Writers in Residence" und "German Lecturers" überliefert., u.a. Mit einem Teilnachlaß der Exilforscherin Marta Mierendorff übergab Cornelius Schnauber auch wertvolle Dokumente zum Filmregisseur William Dieterle. Unveröffentlichte Ton- und Videoaufnahmen von Lesungen und Diskussionen im Max Kade Institut der USC, u.a. mit Friedrich Dürrenmatt, Helmut Qualtinger und Billy Wilder, sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Bestands.

Cornelius Schnauber wurde 1939 in Freital bei Dresden geboren, nach dem Studium der deutschen Literatur, Phonetik und Politischer Wissenschaften in Hamburg 1965 Promotion, 1966 Wechsel in die USA, zunächst Professor an der University of North Dakota, seit 1968 Professor für deutsche Literaturgeschichte, Rhetorik, Ausdruckskunde, Oper und Film an der University of Southern California (USC) in Los Angeles. Mitglied des PEN Clubs London seit 1988. Seit 1992 Sprachausbilder für Deutsch an der Los Angeles Opera.
Das Cornelius Schnauer –Archiv wird am 8. Juni 2004, 20 Uhr, durch eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie und des Filmmuseums in der Akademie am Hanseatenweg eröffnet. Es sprechen Adolf Muschg und Gero Gandert. Gunter Schoß liest aus dem Briefwechsel Schnaubers mit Hermann Kesten. Filmausschnitte aus Gesprächen und Lesungen mit Helmut Qualtinger und Friedrich Dürrenmatt geben einen Einblick in die Arbeit Schnaubers als Gründer und Direktor des Max Kade Institute of Austrian-German-Swiss Studies der USC. Cornelius Schnauber liest aus eigenen Texten. In einigen Schauvitrinen werden Dokumente aus dem Archivbestand präsentiert.

Veröffentlichungen: (u.a.)
Wie Hitler sprach und schrieb. Zur Psychologie der faschistischen Rhetorik, 1972
Fritz Lang in Hollywood, 1986
Deine Träume – Mein Gedicht. Eugen Gomringer und die Konkrete Poesie, 1989
Spaziergänge durch das Hollywood der Emigranten, 1992
Plácido Domingo, 1994
Die Hausmanns. Eine Hollywood–Chronik, 1998

Eröffnung des Cornelius Schnauber–Archivs:
gemeinsame Veranstaltung mit dem Filmmuseum Berlin
am 8. Juni 2004, 20 Uhr, Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten
Es sprechen Adolf Muschg und Gero Gandert.
Gunter Schoß liest aus dem Briefwechsel Schnaubers mit Hermann Kesten.
Filmausschnitte aus Gesprächen und Lesungen mit Helmut Qualtinger und Friedrich Dürrenmatt geben einen Einblick in die Arbeit Schnaubers als Gründer und Direktor des Max Kade Institute of Austrian–German–Swiss Studies der USC.
Cornelius Schnauber liest aus eigenen Texten.
In einigen Schauvitrinen werden Dokumente aus dem Archivbestand präsentiert

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