13.11.2024, 12 Uhr

Neue Stipendiat*innen des Programms „Mensch-Maschine“ von JUNGE AKADEMIE, E-WERK Luckenwalde und E.ON Stiftung stehen fest

Die Stipendiat*innen 2024/2025 des Residenzprogramms zum Thema „Mensch-Maschine“ stehen fest. Aus über 350 internationalen Bewerbungen hat die Jury vier Künstler*innen bzw. Künstler*innen-Teams ausgewählt, die sich mit digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und an Projekten an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Ökologie arbeiten.

Assem Hendawi wird eine spekulative Kartografie von Alexandrias Zukunft entwickeln, in welcher KI-generierte Projektionen, historische Echos und gelebte Erfahrungen zusammenkommen. Das Projekt nutzt maschinelles Lernen, um Klimadaten, urbane Szenarien und persönliche Geschichten zu verweben. Henry Lyonga Njimapie und Safiya Seedmother werden sich während der Residenz mit der indigenen afrikanischen Technologie der Lukasa „Memory Boards” auseinandersetzen, um die Technologie in ein fortlaufendes trans-digitales Archiv und Wissensportal der Vorfahren zu überführen, das Spuren sowie Überlebensstrategien schwarzen und indigenen Lebens dokumentiert und an zukünftige Generationen weitergegeben werden kann. Viktor Brim und Emerson Culurgioni widmen sich künstlerisch-experimentell der Erforschung und Entwicklung ästhetischer Formen und visueller Strategien, die die unsichtbaren Verflechtungen von globalen Datenzentren im Süden Asiens, ihren Ressourcenverbrauch, ihre Machtstrukturen, aber auch ihre Fragilität und die Auswirkungen auf Landschaften sichtbar machen. Kira Xonorika‘s künstlerische Arbeit fokussiert auf der Guaraní-Kosmologie sowie auf dem sogenannten indigenen „Two Spirit“-Futurismus und rückt dabei Freude, Vergnügen und Bewegung in den Mittelpunkt. In dem Filmprojekt Deep Time Dance werden makrokosmische Verbindungen, spekulative Terraformationen und Tanz über die Potenziale von KI erkundet.

Das Programm „Mensch-Maschine“ ist eine Kooperation der JUNGEN AKADEMIE und des Artist-in-Residence-Programms VISIT der E.ON Stiftung sowie des E-WERK Luckenwalde, Zentrum für Kunststrom und zeitgenössische Kunst. Die Partnerschaft dient der künstlerischen Vernetzung und möchte Fragen der Nachhaltigkeit im Bereich digitaler Technologien künstlerisch erforschen. Das Stipendium ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert. Für die Künstler*innen stehen Ateliers im E-WERK Luckenwalde sowie in der Akademie der Künste, Berlin, zur Verfügung. Im Herbst 2025 ist eine Ausstellung in der Turbinenhalle im E-WERK Luckenwalde mit den Stipendien-Jahrgängen 2024 und 2025 sowie ein Symposium in der Akademie der Künste geplant.
Die Jury bildeten Anh-Linh Ngo, Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin, Architekturpublizist, Kurator, Chefredakteur; Pia-Marie Remmers, Kuratorin, Haus am Waldsee; Tiara Roxanne, Künstlerin und Forscherin; Sinthujan Varatarajah, Autor*in und Wissenschaftler*in sowie Laura Helena Wurth, Kunstkritikerin und Kuratorin.