24.4.2017, 15 Uhr
Jetzt erhältlich: Journal der Künste 2
Mit der zweiten Ausgabe des Journals der Künste wirft die Akademie erneut Schlaglichter auf einige Programmschwerpunkte des Jahres.
Der Freundschaft zwischen Bertolt Brecht und Walter Benjamin widmet sich eine Ausstellung des Archivs der Akademie in diesem Herbst. Erdmut Wizisla führt ein in diese explosive Konstellation, in der auch die Frage aufgeworfen wird, ob und wie Künstler und Intellektuelle in die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen eingreifen sollen.
Der von Hermann Scherchen in den 50er Jahren entwickelte Nullstrahler und die damit exemplarisch gesetzte Verbindung zwischen künstlerischen, technischen und wissenschaftlichen Fragen stehen im Zentrum der zweiten Ausgabe des Festivals KONTAKTE, mit dem das E-Studio die Akademie zum Produktionsort experimenteller Musik macht.
In einer künstlerischen Intervention greift Mark Lammert das Thema Kolonialismus und Deutschland auf, mit dem sich die Akademie ab November 2017 in einer ganzen Serie von Veranstaltungen beschäftigen wird.
Senthuran Varatharajah und Katerina Poladjan flankieren mit ihren Statements zu Beginn und am Ende des Journals das Langzeitprojekt „Unsere Geschichten. Our Stories – Rewrite the Future“, ein Folgeprojekt von Uncertain States, in dem Fluchtlinge ihre individuellen Geschichten erzählen und im Dialog mit Schriftstellern eine Stimme in Deutschland erhalten.
In der Nachfolge von Uncertain States steht auch die Veranstaltungsreihe „You want Kilims, but I do Films“, mit der die Akademie eine Plattform für türkische Künstler schafft, um ihre Arbeiten vorzustellen. Die Solidarität mit türkischen Kunstlern und Intellektuellen fand auch Ausdruck in der Verleihung des Großen Kunstpreises Berlin an den Filmemacher Emin Alper. In seinem Statement für das Journal der Künste beschreibt er seinen permanenten Kampf mit den Geschichten seiner Nation.
In dem Einleitungsessay von Chantal Mouffe reflektiert die Politikwissenschaftlerin die kritische Rolle von künstlerischen Institutionen als Widerstand gegenüber hegemonialen Machtkonstellationen. Darüber, wie die Kulturinstitution der Zukunft aussieht, unterhalten sich am 2. Mai in der Akademie Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel gemeinsam mit Stefan Kraus, Leiter des Kolumba-Museums in Köln.
Wichtige kulturpolitische Themen wie die Initiative Urheberrecht oder eine neue Bewegung der Mitbestimmung in den Theatern wurden in der Akademie diskutiert. Die Beitrage von Kathrin Röggla im Gespräch mit Gerhard Pfennig sowie der Bericht von Petra Kohse fassen hier den Stand der Dinge zusammen.
Außerdem finden Sie im neuen Journal der Künste einen Bericht zum Nachlass des Nobelpreisträgers Imre Kertész und zur Gründung eines neuen Zentrums für den Autor in Budapest, Informationen zur Vergabe des Ellen-Auerbach-Stipendiums an die Fotografin Stephanie Kiwitt, ein Statement des Regisseurs Andres Veiel über die Schwierigkeiten filmischer Dokumentation sowie ein Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste, Bernd J. Wieczorek, und der Leiterin von KUNSTWELTEN, Marion Neumann, zur Frage des Standortfaktors von Kunst und Kultur.
Das Journal der Künste ist kostenlos erhältlich und liegt in den Akademie-Gebäuden aus. Wenn Sie das Heft per Post erhalten möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an info@adk.de.
Hier finden Sie einige Leseproben aus der zweiten Ausgabe:
- Emin Alper: Die Unentrinnbarkeit der Allegorie (PDF; die türkische Originalfassung finden Sie hier).
- Sabine Wolf: Ein Nobelpreis fürs Archiv (PDF)
- Chantal Mouffe: An Agonistic Conception of the Museum (PDF, englisch)
Die digitale Version der zweiten Ausgabe finden Sie hier.