Scharoun in Stuttgart und Umgebung
Galerie Sonnenberg, Stuttgart
6. Mai bis 24. Juni 2012
Die Galerie Sonnenberg in den Baumschulen M. Hörmann in Stuttgart zeigt ab dem 6. Mai 2012 wieder eine Architektur-Ausstellung. Auf dem Programm steht die Ausstellung >Scharoun in Stuttgart und Umgebung<, die mit freundlicher Unterstützung des Baukunstarchivs der Akademie der Künste in Berlin ermöglicht wurde.
Die Frühjahrausstellung gibt einen Einblick in das Schaffen von Hans Scharoun (1893 bis 1972) im Raum Stuttgart, das sich bei den hier realisierten Bauten ausschließlich auf das Thema Wohnen bezieht. Neben seinem ersten Bau in Stuttgart, einem beispielhaften Wohnhaus des neuen Bauens auf der Werkbundausstellung >Die Wohnung< im Jahr 1927 in der Weißenhofsiedlung werden anhand von Plänen, Skizzen, Fotos aus der Bauzeit sowie aktuellen Fotos die großen Wohnbauprojekte >Romeo und Julia< in Stuttgart-Rot, das Wohnhochhaus >Salute< im Fasanenhof Stuttgart-Möhringen, der Wohnkomplex >Orplid< und die Wohnsiedlung >Rauher Kapf< in Böblingen gezeigt.
Blick in die Ausstellung, Foto Peter Traub
Zusätzlich zu den realisierten Bauten werden Entwürfe für weitere, auch öffentliche Projekte gezeigt, deren bekanntestes Beispiel der Wettbewerbsentwurf für die Stuttgarter Liederhalle ist, der aber nicht realisiert wurde, obwohl Scharoun damals den ersten Preis gewonnen hatte.
Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Übersicht zu Leben und Wirk von Scharoun. Dabei wird auch auf seine bedeutenden Bauten >Philharmonie< und >Staatsbibliothek< in Berlin und auf den Entwurf zur Volksschule in Darmstadt hingewiesen.
Einen besonderen Aspekt im Schaffen von Scharoun stellen seine zahlreichen, über Jahrzehnte angefertigten expressiven und visionären Skizzen und Aquarelle zu Bauprojekten dar. In der Ausstellung wird eine Auswahl von 11 Aquarellen als Reprints gezeigt, in denen das plastische Vorstellungsvermögen von Scharoun deutlich wird. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 5. Mai 2012 wird hierzu die Leiterin des Baukunstarchivs der Akademie der Künste in Berlin, Dr. Eva-Maria Barkhofen mit dem Vortrag >Scharoun als Zeichner< einführen.
Ein besonderes Augenmerk wird in der Ausstellung auf die langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit mit den Architekten Hugo Häring und Chen Kuen Lee gelegt, die u.a. während des zweiten Weltkrieges gemeinsam an der Idee des Chinesischen Werkbundes und der Entwicklung des neuen Bauens gearbeitet haben.
Die Prinzipen des organischen Bauens, deren herausragender und wegbereitender Vertreter Scharoun in Deutschland war, werden in den Ausstellungsräumen der Galerie, die von seinem Schüler und langjährigen Mitarbeiter Chen Kuen Lee entworfen wurde, veranschaulicht.
Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Baukunstarchivs in Berlin in Form fachlicher Beratung und Bereitstellung der umfangreichen Materialien zu Leben, Bauten und Entwürfen von Hans Scharoun. Die aktuellen Fotos der im Raum Stuttgart realisierten Bauten stammen von Peter Traub und Michael Koch, der auch Kurator der Ausstellung ist.
Die Eröffnung der Ausstellung im Gewächshaus, Foto Peter Traub
Mit dieser Präsentation wird der Ausstellungs-Zyklus über die drei bedeutenden Vertreter des organischen Bauens in Deutschland in der Galerie Sonnenberg abgerundet, nachdem bereits im Jahr 2008 das Werkverzeichnis von Chen Kuen Lee und im Jahr 2009 das Werk von Hugo Häring präsentiert wurden.
Die Ausstellung dauert vom 6. Mai bis zum 26. Juni 2012 und ist samstags und sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung bietet Gelegenheit, das Ensemble der drei Kettenhäuser von Chen Kuen Lee auf dem Areal der Baumschulen M. Hörmann in dem von dem Gartenarchitekten und Bauherren Adolf Haag angelegten Garten zu besichtigen.
> Flyer zur Ausstellung (pdf, 136kb)
> www.galerie-sonnenberg.de
> Hans Scharoun-Archiv in der AdK
(Stand 02.05.2012)
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