Wulf Herzogenrath. Videokunst im Akademie-Archiv
„Eines Tages werden die Künstler mit den elektronischen Apparaturen arbeiten, wie sie es heute mit Pinsel, Violine oder Abfällen tun", lautete die Prognose des Videokünstlers Nam June Paik 1965.
Wulf Herzogenrath trug als Kurator entscheidend dazu bei, dass sich Videokunst als neues künstlerisches Medium in Deutschland etablieren konnte. Das Gespräch zur Eröffnung seines Archivs mit Rudolf Frieling, Kurator für Medienkunst, und der Kunstwissenschaftlerin Franziska Stöhr bildet den Auftakt eines internationalen Symposiums im Rahmen des Festivals „Videoart at Midnight".
Die Ausstellung zeigt neben Dokumentationen zur Videokunst auch einige frühe Werke, ergänzt durch Fotos, Briefe und Entwürfe zu Installationen aus der einzigartigen Studiensammlung des Herzogenrath-Archivs. Im Mittelpunkt der Rückschau steht die „documenta 6" als Meilenstein in der Geschichte der Medienkunst, bei der Wulf Herzogenrath 1977 eine eigene Abteilung für Videokunst kuratierte. Erstmals öffentlich präsentiert wird seine Kollektion von Künstlergästebüchern mit originalen Widmungen als lebendige Zeugnisse seiner zahlreichen beruflichen wie privaten Begegnungen seit Ende der 1960er Jahre.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.