Die Galerie parterre und die Kunst- und Plakatsammlung des Archivs der Akademie der Künste haben in den vergangenen Jahren verschiedentlich erfolgreich kooperiert. Im Jahr des 50. Todestages von Bertolt Brecht zeigen sie eine Auswahl von 48 internationalen Plakaten seines meist gespielten Stückes, der "Dreigroschenoper". Das früheste Plakat der Ausstellung datiert aus dem Jahr 1929 und kündigt die Inszenierung des Alten Theaters Leipzig an, das letzte Plakat die Eröffnungsaufführung am 11. August 2006 im restaurierten Admiralspalast Berlin.
Nach der Uraufführung am 30.8.1928 war das Stück innerhalb eines Jahres in 18 Sprachen übersetzt und auf 120 Bühnen gespielt worden. Im Text des die Ausstellung begleitenden Faltblattes schreibt Peter Zimmermann, Kurator der Ausstellung: "Der Wandel der Interpretationen, damit auch der Schminkanweisungen an die Maskenbildner, ist ablesbar. Die Gaunerphysiognomien werden immer glatter. Auch die Bettlerrequisiten aus Peachums Verleih dienen als Bildmotive und nicht zuletzt der Haifisch aus dem Mackie-Messer-Lied. Er jagt nicht mehr, weil ihm die kleinen Fische aufopferungsvoll in den Rachen schwimmen [...] Vor über dreissig Jahren erkannte Klaus Staeck in der sanierungswütigen 'Baumafia' eine Mutation der Haifische. [...] Mit dem grinsenden Skelett, halb Tier - halb Mensch, erfand Paula Troxler (2006, Treibhaus Luzern) ein Wesen, das allein dem Überlebenstrieb folgt, wie die Akteure im Stück, oder der Mensch am Anfang seiner Entwicklung."