FILM, GESPRÄCH

HOFFNUNG THEATER 3: Algerien
"Timimoun – eine algerische Orestie"

6.10.2005
Hanseatenweg

Laid und Nadir, zwei junge algerische Männer, sind unterwegs nach Timimoun, einer Oasenstadt mitten in der Sahara. Die abenteuerliche Irrfahrt beginnt an der europäisch geprägten Mittelmeerküste und endet in dem traditionellen Wüstenort Timimoun, Laids Heimatstadt. Der Film erzählt – auf der Grundlage des griechischen Mythos der Orestie – von Laids (Orests) Vergangenheit, seiner zerrütteten Familie und der Familienehre, die ihn dazu zwingt, den Tod seines Vaters (Agamemnon) an seiner Mutter (Klytaimnestra) zu rächen.
Im Rahmen der Reihe HOFFNUNG THEATER präsentiert Michael Roes seinen semidokumentarischen Film: Bruchstückhaft fügen sich Fragmente der Erinnerung in die aktuelle Reise. Politische Konflikte, Andeutungen des Terrors, der Algerien in den letzten zehn Jahren heimgesucht hat, und die Rauheit der Sahara bestimmen ebenso diese Odyssee wie erinnerte Familienszenen. Traum, Mythos und Realität verschmelzen in diesem algerischen Roadmovie zu einer spannenden Gratwanderung zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, zwischen Inszenierung und freischwebender Aufmerksamkeit.