Berlin-Stipendium 2021 — Baukunst

Maissa Maatouk

*1992 in Kornet Chahwan (LBN)
lebt in Beirut (LBN)

Instagram: @maissamaatouk

Vita

Maissa Maatouk konzipiert ihre forschungsbasierten Arbeiten multidisziplinär und oft in Form von Videos und Vorträgen. Sie entwickelt ästhetische Formen, die von realen Situationen beeinflusst sind. Darin leisten einzelne Körper Widerstand gegen die sektenähnlichen Machtstrukturen in Beirut. An der Académie Libanaise des Beaux-arts schloss sie ihren Bachelor (2014) und Master (2017) in Produktdesign und Globale Design ab und war 2019-2020 Stipendiatin des Ashkal Alwans Home Workspace Programms. Derzeit arbeitet sie als Studioassistentin und Produktionsleiterin und entwickelt parallel dazu eigene Projekte.

Residency

Ich werde für ein neues Videoprojekt recherchieren, das nach meinem Aufenthalt an der Akademie der Künste in Beirut gedreht werden soll. Mich interessiert, wie sich Körper verhalten, die sich im ständigen Zustand einer „inaktiven Gegenwart“ befinden. Dieser Zustand wird in Beirut von sektenhaften Machtstrukturen aufrechterhalten, innerhalb derer scheinbar immer die Möglichkeit besteht, dass etwas passieren könnte. Auch nach dem Ende der libanesischen Bürgerkriege sind die meisten Milizenstrukturen in Form von privaten Sicherheitsdiensten, Valet-Parkservice, Bodyguards usw. im Stadtbild präsent geblieben. Um der Frage der inaktiven Gegenwart nachzugehen, werde ich private Sicherheitsleute in Beirut und ihre Körper bei der Arbeit filmen, während sie darauf warten, auf eine unmittelbare Bedrohung reagieren zu müssen. Ich möchte die kleinen Gesten des Widerstands gegen den aufgezwungenen Zustand einfangen.