STIPENDIATEN / STIPENDIATINNEN 2007

Porträt Neco Celik
Neco Celik
Stipendiat der Sektion Darstellende Kunst 2007

Mitglied: Matthias Lilienthal


1972 geboren in Berlin
2001 Gründung der Filmproduktion 36PICTURES
seit 1993 Medienpädagoge im Jugendzentrum "Naunynritze" in Berlin-Kreuzberg

Neco Celik lebt in Berlin.

Auszeichnungen
2004 "Urban Guerillas", Publikumspreis - Filmfestival Nürnberg, Filmtage Würzburg

Festivals
2004 "Hinter der Tür”, Internationale Filmtage Hof
2003/04 "Urban Guerillas", Internationale Filmtage Hof, Internationale Filmfestspiele Berlin
2002 "Alltag", Internationale Filmtage Hof

Kino & TV
2006 "Auf niedriger Flamme" (Regie), Medyapim Filmproduktion Istanbul, Drama/Kino
seit 2005 "Geraubte Beine", Projektentwicklung (Regie, Drehbuch) - Co-Autor: Tunçay Kulaoglu
2005 "Kreuzberger Nächte" (Regie, Drehbuch), Eikon Media GmbH,
ZDF - 37Grad, Reportage
2004 "Hinter der Tür" (Regie), 36PICTURES, Kurzfilm
2003 "Urban Guerillas" (Regie), 36PICTURES, HipHop Episodenspielfilm
2002 "Alltag" (Regie, Drehbuch), teamworx, BR, Fernsehfilm, BR
1999 "Hall of Blame" (Regie, Drehbuch)
1999 "Gettopump" (Regie); Kurzfilm
1997 "36 QM STOFF" (Regie, Drehbuch), Fiktiver Dokumentarfilm
 
Theater
2006 "Schwarze Jungfrauen" (Regie), UA
Buch: Feridun Zaimoglu
Beyond Belonging-Migration1
Hebbel Theater am Ufer (HAU)
2007 Shakespeare’s "Romeo & Julia" (8Regie)
Buch: Feridun Zaimoglu
Beyond Belonging-Migration2
Hebbel Theater am Ufer (HAU)


Pressestimmen
Hofer Filmtage - Irgendwo in Deutschland
Wenn man sich die deutschen Filme der 37. Hofer Filmtage und überhaupt der letzten Zeit ansieht, kann man allerdings sagen, daß die jungen Regisseure ihre Lektion gelernt haben. Es wird wieder genauer hingesehen, die Schauplätze sind identifizierbar, und das jeweilige Milieu ist leichter zu greifen. (…)
Man kann das sehen an einem Film wie Neco Celiks "Urban Guerillas", der in der Kreuzberger Sprayer- und Rapper-Szene zwischen Oranienplatz und Görlitzer Bahnhof spielt. Celik hat überwiegend mit Laien gedreht, die vor der Kamera etwas ungelenk agieren, und Szenen improvisiert, die sich eher mutwillig zur Erzählung zusammenfinden. Aber je länger sein Film dauert, desto deutlicher wird die Energie spürbar, die in diesem deutsch-türkischen Milieu steckt, desto leichter läßt man sich packen von dem Versuch, der Großstadt den Puls zu fühlen, wenn die Kamera zueinem harten Beat über den Netzplan der Berliner Verkehrsbetriebe fliegt, die Rapper auf der Straße zusammenkommen, die Sprayer über die Dächer huschen oder ein einfacher Panoramablick die Stadt zum Glühen bringt.
Michael Althen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Oktober 2003

A Bold New View Of Turkish-German Youth
BERLIN – The district Kreuzberg here is known as little Istanbul for its large concentration of Turkish immigrants and their German-born families. Now it is also becoming known as the territory of a former grafitty sprayer and youth gang member, Neco Celik, whose debut movie “Alltag” or “Every day” is gaining him a reputation as the Spike Lee of his time and place.
Richard Bernstein, The New York Times, 12.04.2003


Neco Celik: Ein Theaterstück zu inszenieren war für mich schon immer ein geheimer Wunsch gewesen. Als man mir Feriduns Stück „Schwarze Jungfrauen“ angeboten hat, habe ich sofort „ja“ gesagt. Das Theaterstück handelt von fünf muslimischen jungen Frauen. Diese jungen Frauen sind keine „Ja-sager“, keine Ängstlichen, keine Ungebildeten, keine Gutmensch-Frauen. Sie sind zornige, starke, coole, witzige und mutige Musliminnen, die das Wort ergreifen, ohne Punkt und Komma im Angesicht des Publikums ihre persönlichen Geschichten oder Meinungen vortragen. Manchmal ist es vulgär, manchmal radikal kompromisslos. Und das ist gut so!
Islamische Zeitung: Was ist die Botschaft dieses Theaterstücks vor dem Hintergrund der Debatte, die momentan um die muslimische Frau geführt wird?
Neco Celik: Die Botschaft ist, dass die muslimische Frau zu Wort kommt!
Aus: Islamische Zeitung: „Die Polemik vergiftet das soziale Klima“, Gespräch mit dem Regisseur Neco Celik und dem Schrifsteller Feridun Zaimoglu über ihr Stück „Schwarze Jungfrauen“, aufgeführt im Berliner Hebbel-Theater, 06.04.200



Set-Foto, Langspielfilm ”Alltag”, 2002